Jesus ist die Tür!

Hession

26/6/2001

Roy Hession muss an uns gedacht haben, dass wir das folgende mit unseren Kindern lesen würden…: ) Gute Neuigkeiten!

Eine Mauer, zu hoch zum Übersteigen

Wenn du Jesus siehst—ihn wirklich mit den Augen deines Herzens siehst—wirst du auch dahin kommen, die Wahrheit über dich selbst zu sehen. Jesus war m Herzen, Seinen Motiven, Seiner Haltung und Seinem Leben vollkommen… und das bist du nicht. Jesus hat immer das getan, was Seinen Vater erfreut… und du hast das nicht. Jesus ist in jeder Beziehung rein und vollkommen und liebend, hundertprozentig immer… und das bist du nicht. Er ist liebenswürdig, freundlich, großzügig, weise und heilig, stark, mutig und sanft—alles gleichzeitig. Wow! In keiner Weise kämen wir Ihm wirklich gleich, oder? Und als Tat seiner tiefsten Liebe gab er Sich Selbst weg, um an unserer Statt gefoltert zu werden. Am Boden all Seines wundervollen Seins und am Boden all unseres grauenvollen Seins finden wir eine der entscheidendsten Wahrheiten überhaupt: Jesus hat es nicht verdient, so zu sterben… aber du hast es verdient.

Hast du diese Dinge je echt gespürt oder darüber nachgedacht? Hast du je darüber nachgedacht, wer du wirklich bist, im Inneren deines Herzens? Hast du je erwogen, was deine Sünden für Gott bedeuten und wie schrecklich sie wirklich für Ihn sind, und was sie Ihm angetan haben? Das ist ziemlich scheußlich, wirklich!

Vielleicht hilft es, dir ein Bild in deine Gedankenwelt zu malen. Das wird dir helfen zu sehen, wer Jesus ist und dich auf seine Seite und in seine liebenden Arme zu ziehen. Unsere Sünden sind wie eine hohe Steinmauer, zu hoch um sie zu übersteigen und zu massiv um sie niederzureissen. Und diese Mauer trennt uns von Gott. Hast du schon mal diese Mauer gespürt? Es ist eine Mauer, die dich manchmal einsam fühlen lässt, leer, überflüssig oder sogar zornig, verletzend, fordernd oder rebellisch. Es ist ein ganz schön schrecklicher Ort, weil uns diese Mauer von einem sehr wundervollen Gott fernhält.

Wenn du diese Mauer gespürt hast—und sogar wenn nicht: Gott hat diese Mauer immer gespürt. Er sagt: „… eure Vergehen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet“ (Jesaja 59,2).

Das Wort „Vergehen“, oder „Böses“, ist eine selbstgerechte Haltung in der man Unabhängigkeit von Gott sucht. Wegen des Bösen in unserem Herzen tun wir Sachen, die Gott den Gehorsam verweigern und Ihn zutiefst verletzen. Diese Akte des Ungehorsams werden „Sünden“ genannt. Also trennt uns unser „Böses“ uns von Gott, und unsere Sünden verhindern, dass Er uns nahe ist. Er muss sich abwenden. Und deshalb spüren wir die Mauer.

Diese Mauer war nicht immer da. Weißt du noch, was im Garten Eden geschah? Im Anfang liebte es Gott, dort Adam und Eva seine Zeit zu schenken. Doch Eva hörte auf den Teufel. Sie dachte, dass sie, würde sie von Baum der Erkenntnis essen, nicht mehr auf Gott hören müsste. Sie würde dann „die Erkenntnis“ in sich selbst tragen, die Erkenntnis, was recht ist und was verkehrt. Sie würde dann für sich die Dinge erkennen und sich nicht mehr auf Gott verlassen müssen. Deshalb aß sie von diesem scheußlichen Baum. Und dann aß Adam auch. Und was taten sie dann? Sie versteckten sich vor Gott. Und was tat Gott? Er machte, dass sie sich aus dem Garten davonmachten. Er bestellte einen Engel mit flammendem Schwert, den Rückweg zu sichern, damit sie nie zurückkehren konnten. Nie wieder konnten sie die süße und innige Freundschaft mit Gott erkennen, für die sie geschaffen wurden. Ihr „Böses“ trennte sie von Gott, und aufgrund ihrer Sünden wandte Er sich von ihnen ab.

Deine ganz persönliche Mauer

Und wie steht‘s mit dir? Wie ist das mit der Mauer deiner eigenen Sünde, die dich von Gott fernhält? Paulus schrieb „Ich lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig, ich aber starb“ (Römer 7,9.10a). Es kommt die Zeit in deinem Leben, wo du zum ersten mal bemerkst, dass Gott etwas von dir will, du aber nicht gehorchen willst. Du entscheidest, unabhängig von Ihm zu sein und dein Leben auf deine Weise zu führen. Vielleicht bemerkst du nicht, welch folgenschwere Wahl du damit triffst. Vielleicht denkst du, „ein bißchen Aufmüpfigkeit“ wäre doch nicht weiter schlimm. Aber wenn du diese Wahl triffst, kehrt das Böse ein in dein Leben und in dein Herz. Und wegen dieses Bösen in deinem Herzen handelst du nicht nur „ein bißchen sündig“. Du sündigst immer und immer wieder. Dein Böses trennt dich von Gott, und deine Sünden haben Sein Angesicht vor deinem Blick verborgen. In deinem Herzen „wird die Sünde lebendig, du aber stirbst.“ Diese Mauer ist sehr, sehr real—gerade für dich!

Und weil diese Mauer dermaßen hoch und stark ist, wirst du dich immer getrennt vom Leben Gottes wiederfinden—wenn du keine Türe in der Mauer findest. Jesus hat sehr, sehr kostbare Nachrichten für dich, wenn du bereit bist, sie anzunehmen: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden…“ (Joh. 10,9). Jesus Selbst ist die Tür, die du so verzweifelt nötig hast! Und Er ist die einzige Tür, die du je finden wirst.

Viele Leute werden sagen, dass sie Christen sind, wenn du sie fragst. Manchmal allerdings werden sie, wenn du fragst, wann sie Christen wurden, antworten „Oh, ich war schon immer Christ“. Lass dir gesagt sein: das ist unmöglich! Die Wahrheit ist: wer denkt, „schon immer Christ“ gewesen zu sein, ist es nie geworden! Und zwar, weil jeder Mensch auf der „Sünderseite“ der Mauer geboren wird, und jeder bleibt auf dieser Sünderseite, bis er durch die Tür aus Jesu Blut und Vergebung geht. Niemand wird auf der „Jesusseite“ der Mauer geboren. Du „springst“ nicht automatisch von einer Sünderseite auf die andere Seite der Mauer, unbewusst oder ohne die Tür zu finden und dann auch hindurchzugehen! Und da muss ein Prozess in Gang kommen—ein Prozess, in dem du die Tür findest und dich dafür entscheidest, auch durch diese Tür zu gehen.

Auch nachdem wir Jesus als einen Freund kennengelernt haben, trennt uns immer noch jede unserer Entscheidungen, zu sündigen, von IHM. Wenn sich Christen dafür entscheiden, entrüstet zu sein, oder eifersüchtig, oder selbstbemitleidend, oder sich der Welt anzubiedern, dann können sie immer noch diese Sündenmauer spüren. Ihre Herzen können Ihm gegenüber erkalten und Seine Worte können dann plötzlich ihre Sanftheit verlieren. Ihr Geist kann schwächer werden. Alle Frucht, die ihnen, wie sie meinten, als Christ erwachsen ist, kann anfangen, ihnen zu entgleiten. Ihnen kann es ergehen wie einem Menschen der sich zu Tode hungert, aber immer noch keinen Hunger verspürt. Sie wissen, wie sehr sie Gott brauchen—dennoch fühlen sie sich fern von Ihm. Warum? Wegen der Sünde.

Manchmal spürt ein Christ die Mauer der Trennung aber erkennt vielleicht nicht, dass Sünde das Problem ist. Er mag versuchen, mehr zu beten. Oder er mag versuchen, Gott härter zu dienen. Oder er mag versuchen, sein Leben mit Vergnügen, Sport oder Hobbys zu bereichern, um sich besser zu fühlen. Aber er findet bald heraus, das nichts funktioniert! Die Qual, sich fern von Gott zu fühlen, geht einfach nicht weg. Aber Gott ist ein liebender Vater. Er wird versuchen, diesem Christen zu zeigen, dass er auf einem Irrweg ist, und dass die Sünde das Problem ist.

Eingang zu Gott

Selbst wenn wir wahrnehmen, dass unsere Sünde die Quelle all unserer Probleme ist, mag es sein, dass wir nicht wissen, wie wir damit umgehen müssen. Vielleicht fangen wir an mit aller Härte zu versuchen, nicht mehr zu sündigen. Schön, das wäre ja nun wirklich toll, nie mehr zu sündigen. Aber dafür ist es bereits zu spät! Was wird aus den Sünden, die wir schon begangen haben? Was wird aus dieser Mauer, die ja schon da ist? Selbst wenn wir nie mehr sündigen (was unmöglich ist, wenn uns Jesus nicht innewohnt), selbst dann wird die Mauer nicht einfach einstürzen, nur weil wir „versuchen, es besser zu machen“. Was wir wirklich brauchen, ist: wir müssen Jesus, diese Tür finden, die zum Vater führt. Wir müssen in Frieden mit Ihm sein.

An diesem Punkt können wir uns viel Frustration und Aufruhr, und Gott so viel Kummer bereiten. Wir sind in eine Sackgasse geraten, weil wir, obwohl wir Ihm nicht mehr mit unserer Sünde weh tun wollen, einfach nicht wissen, wie wir zu Ihm kommen können. Wir versuchen immer und immer wieder nicht zu sündigen, aber wir fallen immer und immer wieder damit auf die Nase. Wie gelangen wir jetzt jenseits dieser Mauer, weg von unserem sündigen Herzen und unserem sündigen Selbst? Wie hören wir damit auf, Gott zu verletzen und bringen die Dinge mit Ihm in Ordnung?

Von allergrößter Notwendigkeit ist es uns, die Tür in der Mauer zu finden. Jesus entspricht dieser Notwendigkeit! Er sagt dem Herzen, das diese Tür sucht: „Ich bin die Tür. Ich zeige dir nicht einfach eine Tür, ICH BIN DIE TÜR. Ich bin die einzige Tür zum Vaterherz Gottes und nur, indem du durch Mich eintrittst, können dir die Sünden vergeben und du von aller Ungerechtigkeit gereinigt werden.“

Das ist Gottes großes Geschenk der Agape-Liebe an eine Welt, die sich selbst vor Ihm durch eine Mauer aus Sünde abschottet. Er gibt uns eine Tür! Er ist der Eingang zum Frieden. Er ist der Eingang zu Freundschaft mit Gott. Er ist der Eingang zu einem Leben, das wahrlich Leben ist. Vielleicht bist du jemand, der mit dem Rücken zur Tür steht. Ach, würdest du doch nur umkehren, und nach dieser Tür suchen! Er sagte: „Ihr werdet Mich suchen und finden; denn wenn ihr Mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich Mich von euch finden lassen,“ (Jeremia 29,13.14a). Sie ist näher als du denkst. Wenn du diese Tür einmal findest, kannst du wirklich nichts tun, um dich auf den Eintritt durch diese Tür vorzubereiten. Aber du musst umkehren und suchen und kommen wollen! Indem wir zu IHM kommen, sind „vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh. 5,24). Jesus ist die Tür zum Leben.

Was wäre denn ein lieblicher Garten oder ein schönes Haus ohne eine Tür, durch die man eintreten kann? Und was wären all die Verheißungen Gottes, wenn es für uns keinen Weg gäbe, die trennende Mauer zu durchdringen und sie aus Gottes Hand zu empfangen? Manchmal werden Leute enttäuscht, die ihre Sünden sehen und Gott finden wollen. Sie sagen dann „Du sprichst von Vergebung der Sünden und davon, ein siegreiches Leben mit Kraft und Sinn und Bestimmtheit zu führen. Du redest von der wundervollen Gemeinschaft, die wir mit Gott haben können. Aber wie kann jemand wie ich zu dieser Gemeinschaft finden? Anscheinend probier ich‘s ja, geh‘ aber leer aus. Für mich wirkt das nicht.“ Schön, dann nimm zur Kenntnis, dass du in Schwierigkeiten steckst, wenn du nur für DICH nach Erlösung suchst. Man kann damit sehr egoistisch umgehen und da kommt unsere Enttäuschung her. „ICH finde da nicht das, was ICH (ich, ich, ich) mir von Gott wünsche. Also lass ich‘s.“ Das ist etwas, was du als Egoismus erkennen und überwinden musst. Erlösung wird nie das sein, was du „ja verdient“, worauf du „ein gutes Recht“ hast.

Erlösung—das Eintreten durch die Tür, durch Jesus, den geliebten Sohn—ist ein freiwilliges und unverdientes Geschenk der Gnade, das Gott in Seiner Güte uns aus Liebe macht. Erstaunlicherweise wünscht Er sich, weil Er so ein guter Vater ist, dass du dich ganz toll in Seinen Sohn verliebst. Es ist Sein Wunsch, dich reinzuwaschen und die süße Freundschaft wiederherzustellen, wie Adam und Eva sie kannten: in der Schönheit des Gartens wandeln, eins mit Gott und miteinander. Gott hat ein Herz für dich—und lass bloß keine Enttäuschung oder das Fehlen von „Gefühlen“ dich davon abbringen, Ihn von ganzem Herzen zu suchen. „Ich will mich von euch finden lassen,“ sagt Er. Das wird nicht deswegen geschehen, weil du gute Werke für Ihn tust, oder weil du versuchst, „netter zu sein“, oder weil du all die Dinge herausfindest, die man „richtig machen“ muss, um ein Christ zu werden. Das wird deswegen geschehen, weil du schließlich den hoffnungslosen Zustand deiner Sündhaftigkeit erkennst, sowie die völlige Unmöglichkeit, Ihm je mit irgendetwas was du tust oder bist zu gefallen. Es wird deswegen geschehen, weil du immer verzweifelter und hungriger wirst wie der Blinde Bartimäus, der nur Seinen Anblick brauchte. Du kommst innerlich, in deinem Herzen immer näher dazu herauszuschreien: „JESUS, DU SOHN DAVIDS, ERBARME DICH MEINER!!!“ (Markus 10,46). Du spürst die Schwere und die Hässlichkeit deiner Sünde immer und immer mehr. Wohin du dich auch wendest: du hast eine Laune, lieblose Worte, lässt du es an Freundlichkeit fehlen gegen die Leute um dich herum. Weißt du, dass GOTT es bewirkt, dass du dich immer elender fühlst?? Er bewirkt nicht, dass du sündigst, aber durch Seine Güte lässt Er zu, dass du den Ekel und den Kerker der Sünde spürst. Du sitzt in der Falle, hilflos, unfähig dich selbst zu ändern. Gerade wenn diese Gedanken anfangen, dich zu umkreisen, wirst du befähigt zu aufrechter Buße. „Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?“ (Römer 2,4b). Du wirst dich Gott zuwenden müssen—Ihn bitten, mit Ihm über die Sache reden, Ihn anflehen, dass Er dir Hilfe schickt, dass Er sich herab lässt und deine Augen öffnet, dich reinigt. Dass du ein Christ wirst, wird nicht deshalb geschehen, weil du etwas „richtig machst“. Es geschieht deshalb, weil du Ihn in Wahrheit und von ganzem Herzen suchst. Du erkennst die ganze Schäbigkeit, mit der du Ihn verletzt hast und bist bereit, mit deinem alten sündhaften Leben abzuschließen. Du willst ein Neues Leben auf Jesu Seite der Mauer! Er ruft dich: „Ich bin die Tür! Ich bin der, durch den du dahin kommst!“ Hat Gott dir nicht Erlösung versprochen? Den Sieg über die Sünde? Frieden im Herzen? Leben? Schön, Er hat auch eine Tür vorgesehen, die dir weit offen steht. Diese Tür ist sein Sohn.

Fällt es dir manchmal schwer, Gott zu lieben? Zu glauben? Fällt es dir schwer, mit dem Sündigen aufzuhören? Dergleichen sollte dich nicht davon abhalten, Ihn von ganzem Herzen zu suchen. Dergleichen bedeutet einfach, dass diese Tür für dich da ist. Du kannst dich nicht wiederherstellen oder deine Probleme lösen. Aber du kannst sie als ungerecht beurteilen, sie hassen, und dich Jesum zuwenden, Ihn um Vergebung bitten. Wenn du das tust, trittst du in Gemeinschaft mit Gott und Sein Frieden ist über dir.

Eine Tür zum Greifen nah

Welche Art Tür ist Jesus? Er ist eine ebenerdige Tür. Du musst nicht auf Stufen emporsteigen, sie zu erreichen. Du fühlst dich als Versager? Deine Sünden erscheinen dir entsetzlich? Gut! Deine Sünden sind ein Elend und du hast jämmerlich versagt. Aber manchmal können wir doch fühlen, dass wir Jesus näher kommen, wenn wir uns ein bisschen bessern, wenn wir nicht mehr gar so schlecht sind. Wenn wir aber versuchen, besser zu leben, bevor wir zu Jesus kommen, schieben wir die Tür nur außer Reichweite. Es ist eine Tür für Sünder, die ihre Sünde sehen und zu Jesus kommen, in all ihrer Schwachheit und Bedürftigkeit. Wir müssen unser böses Herz und unser verpfuschtes Leben eingestehen, und uns Ihm in einfältigem Glauben nahen.

Kostet diese Tür Eintritt? Gibt es da einen Preis, den wir zahlen müssen, um unsere Trennung von Gott loszuwerden, die wir fühlen, wenn wir sündigen? Ja, doch geht es nicht um den Preis, dass wir uns mehr Mühe geben, mehr tun sollten. Nur um das, was es kostet, unseren Stolz genug zu demütigen, um unsere Sünde zu bereuen. Was geschah jedes mal, als Gott Erlösung und Erneuerung in das Leben eines Menschen brachte? Im Anfang war immer der Entschluss, demütig vor Gott zu treten.

Hier ist eine wunderschöne Wahrheit: Jesus ist für dich da, genau da, wo du Ihn erreichen kannst, genau jetzt, wenn du dich nur dazu entschließt. Aber das meint die Schrift, wenn sie über die Rechtfertigung aus dem Glauben spricht:

„Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht so: »Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren?«—nämlich um Christus herabzuholen—, oder: »Wer will hinab in die Tiefe fahren?«—nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen—, sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.« Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen. Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“ (Römer 10,6-10).

Du musst nicht emporsteigen um Jesus zu erreichen. Du musst nicht herniedersteigen, um Ihn zu finden. Er ist auf deinem Niveau. Er ist näher, als du denkst. Glaub Ihm. Erhebe dich nicht—kapituliere! Gott hat die Türe auf deinem Niveau angebracht.

Zum Eintritt bitte bücken

Du magst zwar nicht emporsteigen müssen, um die Tür zu finden. Aber du musst dich niederbeugen um hindurchzugelangen. Du musst reumütig den Kopf senken. Du musst gebeugt sein.

Immer und immer wieder spricht die Schrift von der Krankheit der „Halsstarrigkeit“(etwa 24 mal in der Lutherbibel). Wenn du jemals morgens mit einem steifen Genick aufgewacht bist, dann weißt du, dass du dich nicht so leicht beugen kannst, weil es einfach zu schmerzhaft ist. Auch geistlich können wir ein steifes Genick haben. Bist du hartnäckigt? Hast du einen starken Eigenwillen? Bist du fest entschlossen, deinen Kopf durchzusetzen? Dann hast du ein steifes Genick! Solange unser Wille nicht gebrochen und unser Nacken nicht entspannt ist, solange werden wir denken, dass es zu schmerzhaft wäre, sich reumütig niederzubeugen und durch die Türe einzutreten. Stolz wird uns von Jesus fernhalten.

Jesus neigte das Haupt (Joh. 19,30)—am Kreuz, für dich und mich. Wir werden unser Haupt neigen müssen, zutiefst bußfertig, indem wir die Verantwortug für unsere Sünde anerkennen. Das ist der einzige Weg, die Sünden vergebende und Frieden bringende Kraft in Jesu Blut zu empfangen.

Gott vergibt Sünden, Er entschuldigt sie nicht. Manchmal entschuldigen wir uns vor anderen oder vor Gott—es ist leicht gesagt, dass wir einen steifen Nacken haben. Wir tun nicht wirklich Buße—nicht wenn wir tun als hätten wir nur einen kleinen Fehler gemacht, „nicht mit Absicht“. Versuchen wir uns die meiste Zeit den Anstrich von „guten Menschen“ zu geben? Nur dass wir das ständig verpatzen? Wenn wir so mit uns umgehen, betrügen wir uns selbst! Jesus wurde geschlagen und schließlich blutüberströmt hingemetzelt—für uns. Das ist der Lohn unserer Sünde—mit jeder unserer Sünden haben wir diese Todesart verdient. Die an Jesus vollzogene Strafe zeigt uns, wer wir wirklich sind.

Wir müssen zugeben, dass wir um keinen Deut besser sind als die Leiche von Jesus am Kreuz. Wenn wir das eingestehen, dann wird Er zur Tür für uns.

Eine schmale Tür

Hör, was Jesus sagte: „Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind‘s, die ihn finden!“ (Matth. 7,14). Zunächst mag es so aussehen, als sei die Straße zum Kreuz so breit, dass jeder damit durchkommt. Aber das passiert nicht. Die Straße wird eine gehörige Portion schmaler, je näher du zur Buße kommst! Viele hören umso mehr auf es zu versuchen, je näher sie kommen.

Schließlich erweist sich die Tür als so eng, dass nur einer auf einmal hindurch passt. Der Eintritt durch diese Tür ist etwas, was du durch deine eigene Entscheidung vor Jesus tust. Niemand sonst kann es für dich tun. Du musst dich selbst demütigen und eintreten, egal was all die anderen tun. Und in dem Moment, wo du eintrittst, wird der Pfad auf einmal so breit, dass du mit den anderen Eingetretenen deine Reise fortsetzen kannst.

Du musst Buße tun, ohne zu warten, dass dir jemand vorangeht. Der Teufel wird versuchen, dir einzureden, dass die anderen ja noch viel schlechter sind als du, und dass du sicher keine Buße tun musst, es sei denn, alle anderen tun das auch. Deine eigenen Vorwürfe oder deine Kritiksucht oder deine Unbarmherzigkeit mögen die eigentliche Sünde sein, die du loswerden musst.

Jesus versagt nie. Er kann Sünder immer erlösen. Wenn du glaubst, dass du Ihn suchst, Seine Vergebung, Seine Freiheit und Sein Licht aber nicht findest, so kann es dafür nur einen Grund geben. Irgendwie warst du nie bereit, zerbrochen zu werden und dich Ihm als Sünder zu nahen. Wirst du deinem Stolz oder deiner Liebe zur Sünde erlauben, dich auf der falschen Seite der Mauer zu behalten?

„Gibt es da keinen andern Weg?“

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber.” (Joh. 10,1). Stell dir einmal vor, jemand will nicht durch die Türe in einer Mauer gehen, sondern will stattdessen drüber klettern. Er klettert so schmerzerfüllt, so langsam. Seine Finger und Zehen suchen Halt in jeder noch so kleinen Ritze in der Mauer. Jedes mal, wenn er hochzuklettern versucht, fällt er irgendwann auf den Boden und probiert es nochmal. Er ist mit Schrammen und blauen Flecken übersät, aber er gibt und gibt nicht auf. Schließlich gerät er in Verzweiflung. Die ganze Zeit ist da diese ebenerdige, weit geöffnete Tür. Er könnte jederzeit eintreten, wann immer er will. Aber er hat sie entweder nicht gesehen, oder er mag diese Tür einfach nicht. Bist du dieser jemand?

Machst du auch diesen Fehler—und versuchst über die Mauer zu klettern, auch wenn dich das nirgendwohin bringt? Versuchst du, erlöst zu werden, oder heilig zu werden, indem du dich selbst verbesserst? Indem du versprichst, diese Sünde nie wieder zu tun? Indem du mehr betest, mehr in der Bibel liest, irgendjemandem etwas Gutes tust? Das kann gar nicht funktionieren. Uns abzustrampeln bereitet unserem Herzen eben keinen Frieden. All unsere Verzweiflung und all unsere Niederlagen fallen von uns ab, wenn wir uns vor die wunderschönen, blutigen, durchbohrten Füße Jesu werfen. Sein Frieden und seine Freundschaft warten dort auf uns. Lass deinen Stolz da nicht im Weg stehen!

Wenn es wirklich dein Problem ist, dass du von Sünde umkehren musst, dann wird dich all deine Arbeit nicht Gott näher bringen. König David hat an einem Punkt sein Leben ziemlich übel zugerichtet. Aber er kehrte um zu Gott. Und als er das tat, was entdeckte David da?

„Schlachtopfer willst Du nicht, ich wollte sie Dir sonst geben, und Brandopfer gefallen Dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst Du, Gott, nicht verachten.“ (Psalm 51,18-19)

Nur ein geängsteter Geist und ein zerschlagenes Herz werden durch die Tür gehen, die Gott vorgesehen hat. Und Ehre sei Gott für die Tür Seiner Vorsehung—für Jesus, die Tür, Seinen Sohn.

-RH

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26.6.2001/25.7.2008.

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