Das Erdnussbutter-Prinzip

24/1/2000

Montag, 24. Januar 2000

Eins der Dinge die mich amüsieren, wenn ich die religiöse Landschaft betrachte, ist, dass Menschen SO geneigt sind, ihre Komfortzonen zu verteidigen. Ich weiß ich kann selber nicht viel reden, aber irgendwie ist es lustig, oder? :) Zehn Millionen Aromen von Dogmen in christlichen Kreisen und so viel Angst vor Veränderung. So viel Angst, Dinge beiseitezulegen, die nicht mehr sind als menschliche Tradition. Und warum? Warum klammern wir uns daran und singen zusammen: „Das Alte ist besser, das Alte ist besser! Verwirre mich nicht mit den Tatsachen!“ Warum verteidigen wir ängstlich und hartnäckig unlogische, unfruchtbare und unBiblische Dinge?

Wegen der Erdnussbutter.

Ich weiß, dass du das schon wusstest. Aber um aller anderen willen, werde ich Grundlagen legen, damit wir auf der selben Wellenlänge sind.

Betrachten wir eine Computer-Analogie. In dieser Generation sind sich die meisten bewusst, dass Computer Dinge berechnen und manipulieren können, ob Grafiken oder Daten oder Text oder Musik. Außerdem „erinnern“ sich Computer an Dinge. Dieser „Speicher“ kann gewahrt werden, selbst wenn jemand den Stecker von deinem Computer entfernt, um den Staubsauger anzuschließen. Das heißt, es kann beibehalten werden, wenn die Informationen (E-Mail oder Grafik oder Tabellenkalkulation) auf der „Festplatte“ oder auf einem anderen Speichermedium „gespeichert“ wurden. Die Informationen, was auch immer sie sein mögen, werden im Allgemeinen mit magnetischer oder optischer Speichertechnologie gespeichert. Im Wesentlichen werden die Informationen auf eine Festplatte, eine Diskette, eine CD-ROM-Diskette, DAT oder auf ein anderes Medium für einen späteren Zugriff „gedruckt“. Die Information wird dort geschrieben und, abgesehen von dem HÖCHST-unwahrscheinlichen Ereignis (ha) eines Computerabsturzes, kann sie zu einem späteren Zeitpunkt auf Befehl zurückgerufen werden.

So viel zu Computern. Was steht’s mit dir und mir?

Wie erklären wir unsere Erinnerungen, die wir vor dreißig Minuten, fünf Jahren oder für einige, vor fünfzig oder mehr Jahren hatten? Wo werden diese Erinnerungen gespeichert? Erkläre mir deine „Festplatte“. Wie erinnerst du dich technisch an diese Dinge? Wo ist diese Information genau? Wenn man dein Gehirn zerlegen würde, würde man Erinnerungen finden von als du sie sieben Jahre alt warst, und du durchs Fenster aus dem Haus deiner Tante geschlichen bist, um mit dem Hund zu spielen, wenn du eigentlich einen Nachmittagsschlaf machen solltest? Wissenschaftler haben auf molekularer Ebene große Wunder in der DNA im Gehirn entdeckt, aber sie haben dort nie irgendwo eine Erinnerung entdeckt. Wenn sie dein Gehirn zergliedern würden, würden sie dann leicht die besondere Erinnerung finden, die du vom Geruch von offenfrischen Schokoladenkeksen hast? Oder würden sie deine Höhenangst oder Angst vorm übergewichtig oder einsam sein lokalisieren? Würden sie deine Vorliebe für Gebirgsbäche, knisternde Holzscheite oder Skifahren oder Golf finden? Wo würden sie den Abschnitt deines Gehirns finden, wo sie sehen könnten, wie du über deine Mutter fühlst? Könnten sie den Traum finden, den du in der letzten Nacht hattest, oder die Ziele, die du für dein Leben hattest, als du 15 Jahre alt warst? Könnten sie herausfinden, warum du diese Ziele hast, statt zehntausend andere? Könnten sie herausfinden, warum du auf andere eifersüchtig bist? Wo ist die Stelle auf deiner Festplatte in deinem Gehirn, wo sie identifizieren könnten was du liebst, die Dinge und Menschen, denen du vertraust, die Dinge, die dir Frieden bringen? Wo sind deine Ängste, die Dinge, die dich verwirren, enttäuschen, ängstlich oder wütend machen? Wo sind die Dinge gespeichert, die du als „Bedürfnisse“ wahrnimmst? Was ist mit dem „Glaubenssystem“, das du als einen Teil von „dir selbst“ betrachtest, wo genau ist das?

Natürlich ist Gott involviert in „wer“ du bist. Aber weil GOTT sicherlich nicht für das gesamte religiöse und politische Gemetzel aller Zeit verantwortlich ist, und da Er der Gott des Friedens und der Ordnung ist, müssen wir woanders suchen nach einer Erklärung für alle seltsamen Ängste und Verzerren, die es gibt. Wir müssen eine andere Erklärung suchen für alle Vorurteile, unlogischen oder unBiblischen Überzeugungen, die alle haben, außer „ich“! Alle diese Dinge - die Erinnerungen, die Hoffnungen, die Ängste und Geschmackspräferenzen, Rationalisierungen und Gedanken - werden in einem winzigen Stückchen chemischer Energie in deinem Gehirn „gespeichert“, als direktes Ergebnis deiner Ernährung und deiner Erfahrungen. Es ist die Erdnussbutter! Hilft uns das nicht, die Komplexität menschlicher Wahrnehmungen, Beziehungen und Kommunikation zu verstehen, wenn wir wissen, dass unsere Gefühle und Überzeugungen in der chemischen Energie unseren Fritos, einer Erdnussbutterstulle, unserem Schokoladeneis und Thunfischauflauf gespeichert sind? Während wir bereitwillig und dankbar anerkennen, dass wir nach Gottes Ebenbild erschaffen sind und dass Er eine Seele und einen Geist in uns eingepflanzt hat, müssen wir auch ehrlich über diese Tatsache sein:

Ein Großteil unserer Wahrnehmung eines Ereignisses, eines Wortes oder unserer Meinung über eine Angelegenheit wird durch unsere Erfahrungen und unser Intellekt definiert und dadurch, wie unser Leben vorher mit einem oder mehreren Umständen interagiert hat. Wir haben so viele Erinnerungen gespeichert, fehlerhafte Definitionen und emotionale Verzerrungen, die locker auf ein paar Millivolt chemischer Energie auf den Festplatten unseres Gehirns eingebettet sind! Diese Vorlieben und „Überzeugungen“ sind selten „Gott“, wie wir es gerne glauben würden! Genau aus diesem Grund hat uns Jesus gesagt, dass nur kleine Kinder es richtig sehen können. Wir anderen versuchen, unser Gebiet zu schützen, unseren Stolz zu retten und unseren Ängsten oder vorherigen schlechten Erfahrungen zu entkommen. Wir definieren Wörter, Ideen und Beobachtungen durch ein bisschen chemischer Energie, die in irgendeiner Kategorie auf den Festplatten unserer Gehirne gespeichert ist, anstatt mit absoluter Weichheit und Ehrlichkeit.

Lasst uns fair sein. Niemand ist unvoreingenommen, so viel sie auch denken, dass sie es seien. Unsere Reaktionen auf Dinge beruhen sich häufig nicht auf überlegenem Intellekt, Wissen und Weisheit, wie wir es gerne glauben, sondern auf Definitionen oder Beobachtungen von vergangenen guten, schlechten, sicheren oder gefährlichen Erfahrungen. Unsere Wahrnehmung von „Wahrheit“ kann stark durch Gerüchte, Spekulationen und Hörensagen beeinträchtigt werden. Unsere Wahrnehmungen sind häufig mit Furcht vor den Konsequenzen dieser Wahrheit verstrickt, deshalb wollen wir es nicht als Wahrheit, also ist es nicht Wahrheit.

Ein Kind, das von einer Kaminkohle oder vom Brenner auf einem Herd schwer verbrannt worden ist, wird sich vor Angst vor allem verkriechen, was dem ähnelt das dem Kind zuvor geschadet hat. Selbst ein harmloses Spielzeug, Licht oder ein Bild, das in irgendeiner Weise dem ähnelt, was dem Kind einst Schmerzen bereitete, wird eine unnötige, aber sehr überzeugte Reaktion hervorrufen.

Jemand ohne Elektronikkenntnisse kann auf eine Schaltplatte schauen und kann sie in keiner Weise unterscheiden von einer anderen Schaltplatte, die für eine völlig andere Aufgabe ausgelegt ist. Sie gibt ihm keine weitere Information während er die verschiedenen Komponenten betrachtet, während ein anderer leicht sowohl die Aufgabe wofür die Schaltplatte entworfen wurde, als auch die Art und Weise, in der diese Aufgabe auf diese Schaltplatte ausgeführt wird, unterscheiden kann. Einer Person bedeutet das „Bild“ nichts, und einer anderen spricht es tausend Wörter; es ist voller Erklärungen, Farbhinweisen, Kreativität und Genialität. Diese völlig andere Fähigkeit, ein riesiges, geheimes, stilles Universum aus genau denselben „Fakten“ wahrzunehmen, ist eine erstaunliche Sache! Akzeptiert die Tatsache, dass, wenn wir den Tatsachen im gesehenen Bereich blind sein können, wie zum Beispiel bei Schaltplatten, wir vielleicht auch eine Menge Farbe, Kreativität und Genialität im unsichtbaren Bereich vermissen könnten! Und das ist GUT! Es gibt noch so viel Zimmer in Vaters Haus, die zu erkunden sind. Lasst uns nicht im Eingangsbereich stehen bleiben und das Sein Haus nennen!

Um uns selbst, andere um uns herum, das Reich Gottes, die Schriften und unseren Vater zu verstehen, müssen wir erkennen, dass dasselbe Phänomen in uns existiert. Wir können alle auf eine Reihe von „Fakten“ oder Schriftstellen schauen und kommen oft zu ganz anderen Schlussfolgerungen! Manchmal geschieht dies, weil wir Angst haben vor dem was wir sehen werden, wegen den Kosten oder wegen früheren schlechten Erfahrungen mit etwas, das uns ähnlich aussieht. Manchmal haben wir einfach nicht die Erfahrungen oder die physische, intellektuelle oder spirituelle „Ausrüstung“, um zu sehen, was andere leicht sehen können. Und nur weil WIR nicht sehen können, was eine Schaltplatte wirklich ist, heißt das nicht, dass niemand es kann. Es ist wirklich in Ordnung, dass nicht alle Teile des Körpers Augen sind. Wir brauchen nicht alles sehen und verstehen, um weiterzukommen mit dem, was andere sehen und verstehen können. Es ist in Ordnung, Überzeugungen zu entwickeln, wenn die Wahrheit NICHT „relativ“ ist. Gott hat nur einen Geist, und Er ist kein bewegender Schatten. Es ist einfach so, dass wir nicht GOTT sind und dass unsere begrenzten chemischen Wahrnehmungen so leicht getäuscht werden, dass es uns nicht gebührt, „die leeren Traditionen, die unsere Vorfahren überliefert haben“, zu beschützen. Nicht einmal, wenn uns diese Traditionen oder Wege bequem sind, oder wenn unsere Vorfahren gute Menschen waren!

Warum ist dies eine Diskussion wert? Deshalb: Nicht alles, das außerhalb unserer persönlichen Erfahrungen liegt, ist automatisch falsch. Nicht alles, was auf komfortablen Traditionen und Bauen beruht, ist eine Sekte oder Häresie. Nicht alles, was „schwierig“ ist, ist eine „Sekte“, nur weil es niemand wichtig ist, was Jesus in Lukas 9: 57-62 gelehrt hat oder weil jemand irgendwo eine schlechte Erfahrung gemacht hat. Die Wahrheit kann nicht definiert werden durch das, was wir zu vermeiden versuchen, oder durch das, was wir zu erreichen versuchen. Die Wahrheit ändert sich nicht, um unsere verletzten Gefühle, unseren verwundeten Stolz oder unser Verlangen nach Rache auszugleichen. „Du kannst mich nicht feuern, ich KÜNDIGE!“

Anstatt uns selbst zu beschützen und Worte zu fürchten, die sich wie andere Wörter anhören, Dinge die wie andere Dinge aussehen, und das unbekannte Gebiet von dem was Gott wirklich bei der Vorbereitung der Braut für Seinen Sohn will zu beschuldigen, warum entspannen wir stattdessen nicht einfach ein wenig? Warum versuchen wir nicht, alles zu lernen was wir können, und alles zu verändern was wir können, um gemeinsam mit Ihm „in Übereinstimmung“ zu sein? Warum an der Vergangenheit festhalten und unsere Existenzen durch das definieren, was bequem ist, anstatt durch das, was „jeden Morgen neu ist“. Dort wird Gott doch gefunden.

Also, praktisch gesehen, beim nächsten Mal, wenn du mit etwas konfrontiert bist, das außerhalb deiner Erfahrung mit „Kirche“ gewesen ist, könntest du einen Schritt zurücktreten und dir ehrliche Fragen stellen? Statt einer schnellen oder harten Reaktion, statt Namen zu nennen, Angst vor dem Unbekannten des „Lebens“ ohne Bibelstunden, Programmen, Angestellten, Jugendgruppen, Gebäuden, Budgets und dergleichen zu haben, könnten du und ich uns vielleicht die Zeit nehmen und die Tatsache einsehen, dass unsere „Festplatten“ vielleicht „fasch programmiert“ wurden? Und vielleicht ist der Verlust von Sicherheit oder Einkommen (für einige) oder eine neue Ebene von persönlicher Verantwortung die Befürchtung, durch die wir versucht sein werden, die Wahrheit „filtern“ zu lassen? Vielleicht hat der Verlust von Freundschaften, Familie, der hohe Preis der Ablehnung oder der Schmerz sich an die Erfahrungen anderer zu erinnern, mehr Auswirkungen auf das, was du für „Wahrheit“ hältst, als du dachtest. Vielleicht sind deine Überzeugungen, die in emotionalen Energiebytes in deinem Gehirn gespeichert sind, nicht so unbefangen, wie sie sein müssten, um Gott am nützlichsten und in der innigsten Beziehung mit dem Geist Christi zu sein.

Vielleicht, wenn wir das „Erdnussbutter-Prinzip“ verstehen, werden wir die Zeit haben, einige Hindernisse zu überwinden, und werden wir alle ZUSAMMEN mit Jesus und Seinen Wahrheiten arbeiten. Sie sind nicht unbedingt ketzerische Säue und Kultmitglieder. Vielleicht war es das Mittagessen, das dazu beigetragen hat. Oder vielleicht haben die anderen recht. Nimm etwas Zeit und finde es heraus.

Vielleicht ist dies vor allem ein Aufruf zur Demut und Flexibilität. Es gibt wirklich gute Gründe für beides.

Anstatt beleidigt zu sein von dem, was sich ändern muss, als ob wir die Ehre unserer verstorbenen treuen Verwandten schützen, sollten wir vielleicht den Mut haben, den einige von ihnen hatten, um neues Territorium zu schmieden und die Alten Pfade zurück zu erobern. Manchmal, wie zu Nehemias Zeiten, „scheinen die Trümmer der zerstörten Mauern zu hoch, um bauen zu können.“ Aber dennoch ist das Versprechen für diejenigen, mit Glauben an „Ihn der unsichtbar ist“ ... dass „der Ruhm des letzteren Hauses die Herrlichkeit des ehemaligen Hauses übertreffen wird.“

Wenn wir dies jemals sehen wollen, MÜSSEN wir einen neuen Weinschlauch für den neuen Wein akzeptieren, ohne uns vor der Unbeweglichkeit der letzten Generation zu fürchten. Wir können nicht bleiben wo wir sind, und dennoch hoffen, mehr als den heute so weit verbreiteten Ausdruck von Laodizea zu sehen und erleben. Wir können Ihm vertrauen, dass Er, wie immer, „den Besten Wein bis zum Ende aufbewahrt hat“. Unsere Fähigkeit, es zu sehen, es zu ergreifen und uns an allem zu beteiligen, was Er für uns möchte, erfordert, dass wir unsere Ängste, Vorurteile, früheren Meinungen und all unsere durchdachten Definitionen beiseitelegen, um ohne Vorurteile frisch zu beginnen. Fügen wir uns Ihm, Seinen gegenwärtigen Gedanken und gegenwärtigen Gefühlen, statt uns selbst. Schließlich sind unsere Gefühle abgesehen von Seiner Gnade normalerweise nicht viel mehr als die Erdnussbutter der letzten Woche.

jesulebenzusammen.com
Deutsch Languages icon
 Share icon