Was ist ein Christ?
2/6/2001
Im Morgenlicht des aufgehenden Jahrtausends drehten wohlbekannte Führungspersönlichkeiten der protestantischen, der evangelikalen Welt ein Video, das an 300.000 religiöse Organisationen in den Vereinigten Staaten ausgegeben wurde. Darunter waren Jack Hayford, Tony Evans, Crawford Loritts, Henry Blackaby, Anne Graham Lotz, Kay Arthur und Bill McCartney. In dem Video finden wir ein klares Zeugnis vom bedrohlichen geistlichen und moralischen Zerfall und der dringlichen Notwendigkeit einer Wiederbelebung. Hier ein paar Zitate aus dem Video:[1]
• „Amerika ist das Spiegelbild des Zustandes vom Volk Gottes, von den Kirchen.“
• „In einer kürzlich durchgeführten Studie konnten sich Christen in KEINER der untersuchten 66 Lebensstil-Kategorien Christen nachweisbar von Nicht-Christen unterschieden.“
• „Christen haben keine glaubwürdige moralische Stimme in dieser Nation.“
• Gott schaut in unsere Kirchen und sieht im Volk Gottes so viel Scheidungen, wie ER es auch in der Welt sieht. Gott schaut in unsere Kirchen und sieht im Volk Gottes so viel Abtreibungen, wie ER es auch in der Welt sieht. Gott schaut in unsere Kirchen und sieht im Volk Gottes so viel Glücksspiel, wie ER es auch in der Welt sieht. Und entsprechende Untersuchungen zeigen: der Unterschied zwischen Kirchen und dem Volk der Welt ist kaum wahrnehmbar.“
• „Zum ersten mal in der Geschichte liegt hier in der westlichen Welt die Scheidungsrate innerhalb der Kirche höher … HÖHER … als bei denen, die nicht verkirchlicht sind.“
• „80% aller jungen Menschen wuchsen im kirchlichen Umfeld auf… Davon haben 80% die mit dem Verlassen des Elternhauses auch die Kirche verlassen.“
• „Wir haben Programme an die Stelle von Gebet gesetzt, geplante Aktivitäten an die Stelle von Führung durch den Geist, Konvention an die Stelle von Gehorsam, und Vorstandsvorsitzende an die Stelle von Pastoren und Hirten.“
• „Wir sind am Scheideweg, und wir müssen tiefgreifende Veränderungen bewerkstelligen in den Kirchen. Wir stehen am kritischen Punkt des ‚Gericht oder Auferstehung‘. Wir müssen entscheiden ob wir gehorchen.“
• „Wir sind an dem entscheidenden Moment angelangt: Gott muss etwas Neues anfangen mit Seiner Kirche.“
• „Wir haben unser Leben damit in das Big Business dieser Welt verstrickt, und die Christenheit zum Showbusiness gemacht.“
Offensichtlich erfordern derart massive Probleme ebenso massive Veränderungen. Als an Jesus Gläubige müssen wir bereit sein, im Licht des Wortes Gottes einen neuen Blick auf grundsätzliche Probleme zu riskieren: unter Gebet und Fasten. Bereit, festzustellen, was verkehrt ist und was wir tun müssen um uns zu ändern.
Folgende Gedanken sollen eine Art Initialzündung sein für die Nachprüfung einer sehr grundsätzlichen Frage: Was ist ein Christ? Was bedeutet eigentlich dieser Begriff, biblisch? Ohne klare Vorstellung von Gottes Sichtweise wird das Volk Gottes mit der Welt vermischt bleiben, ohne klare Richtlinie zum Erkennen des Unterschiedes, ohne einen Weg, denen zu helfen, die sich in trügerischer Sicherheit wiegen.
Können wir uns zusammen diese Frage anschauen, so couragiert und demütig wir es eben verstehen, mit Gott als Helfer? Lasst uns, ausgehend von Gottes Wort, untersuchen, was ein Christ nicht ist—und was er nun ist.
Was ein Christ nicht ist
Irgendwo im „christlichen Abendland“ geboren zu sein, garantiert nicht, dass jemand Christ ist.
Ein offensichtlicher Punkt? Mag sein, aber selbst heutzutage, da der Respekt für die Vielfalt als höchstes Gut geschätzt wird, neigen Leute dazu, bestimmte Nationen mit bestimmten Religionen in Verbindung zu bringen. Die Vereinigten Staaten, würde so jemand behaupten, sind eine „christliche“ Nation—ebenso wie England, Deutschland und Australien. Indien dagegen ist eine hinduistische Nation, Saudi-Arabien eine muslimische und Thailand eine buddhistische. Aus diesem Blickwinkel erwirbt ein Bürger die Religion seines (oder ihres) Landes praktisch vollautomatisch, als so eine Art kulturellen Erbes. „Ein Christ? Nun, ich bin in Amerika geboren—ich denk, da muss ich schon einer sein.“ Anscheinend erklärt diese Annahme die Ergebnisse von Meinungsumfragen, wonach 81% der befragten Amerikaner sich als Christen einordnen. [2]
Aber hör mal, was der Apostel Paulus unter Eingebung durch den Heiligen Geist sagte: „Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.“ (Apg. 17,26-27) Gott zufolge räumt die Tatsache, zu einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort geboren zu sein, dir nur eine Gelegenheit ein, IHN zu finden. Du bist immer noch verantwortlich, „Gott zu suchen, ob du IHN wohl fühlen und finden kannst.“ Die Koordinaten deines Geburtsortes oder die Staatszugehörigkeit als solches bedeutet gar nichts. In einem so genannten „christlichen“ Land geboren zu sein, das garantiert nicht, dass ein Mann oder eine Frau Christ ist.
Christlichen Eltern geboren zu sein bedeutet nicht, dass jemand Christ ist.
Viele betrachten ihre Religion als so etwas wie eine Familientradition. „Selbstverständlich bin ich Christ! Meine Eltern sind Christen. Die haben uns mitgenommen in den Gottesdienst, haben uns getauft, uns aus der Bibel vorgelesen. Yeah! Ich bin Christ. Ich werde immer wissen, wer ich bin.“
Aber diese Art zu Denken verrät ein ernstliches Missverständnis. Gott sagt, dass die Umstände unserer natürlichen Geburt nichts damit zu tun haben, ob jemand Christ ist oder nicht! Hör‘ Jesus selbst: „Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.“ (Joh. 3,5.6) Jesus zufolge ist das einzige Leben, das ihren Kindern direkt zu schenken Eltern in der Lage sind, das natürliche, menschliche Leben. Kinder können keine Beziehung zu Gott von ihren Eltern erben. Jeder einzelne von uns muss von IHM einen radikal neuen Glauben empfangen und ein radikal neues Leben. Beides so, wie es zu 100% uns und zu uns gehört.
Johannes schrieb: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“ (Johannes 1,12.13) Entscheidungen der Eltern haben ganz offensichtlich eine Menge mit den Umständen unserer Geburt zu tun —aber nicht mit einer geistlichen Wiedergeburt. Meine Eltern hätten inbrünstige Gläubige sein können, angefüllt mit ewigem Leben, das von Gott kommt, aber das hätte mir für nichts garantiert. Jemand kann die Hautfarbe vom Vater und die Augen von der Mutter geerbt haben—Christsein aber wird nicht durch die Gene weitergegeben. Ein Kind könnte sogar Papas mathematische Begabung und Mamas Liebe für das Baseballspiel erworben haben—aber ein Christ zu sein geschieht anders. Das wird nicht osmotisch aufgesogen! Die Gene und die Kultur, die mit deiner körperlichen Geburt einher gingen hatten etwas damit zu tun, was dein körperliches Du erzeugte. Aber nur eine zweite Geburt hat überhaupt eine Chance, ein geistliches Du hervorzubringen. Wunderbare, gläubige Eltern zu haben heißt nicht, dass du ein Christ bist, genauso wenig wie heidnische Eltern zu haben sicherstellt, dass du immer Heide bleiben wirst—Gott sei Dank!
Gemeindezugehörigkeit und regelmäßiger Gottesdienstbesuch garantiert in keinster Weise, dass jemand Christ ist.
Manche nehmen an, dass ein „frommes Mitglied der Kirche“ ganz sicher ein Christ sein muss—jemand, der den Gottesdienst besucht, gemeindliche Veranstaltungen unterstützt und Geld in den Opferstock legt. Nur traurig, dass viele bezeugen können, dass sie ihre Erfahrung sie anderes gelehrt hat.
Einer meiner Freunde ist da ein Beispiel. Als Ehemann einer Neubekehrten besucht er mehrmals wöchentlich Gottesdienste und Bibelkreise. Bald bekannte er Christus öffentlich und wurde getauft. Er nahm an Jüngerschaftskursen für Männer teil, wo die anderen „seine Verantwortung schätzten.“ Als erfolgreicher Geschäftsmann war er einer der hauptsächlichen Sponsoren der Gemeinde. Aber er war nicht mal errettet. Später hat er mir dann erzählt, dass er zu dem Zeitpunkt, als er getauft wurde, sich zu 95% sicher war, dass Gott nicht einmal existierte! Aber um seiner Frau (wie er dachte) einen Gefallen zu tun, und um sich zum „harten Kern“ seines neuen Bekanntenkreises zählen zu dürfen—und weil vielleicht ja doch etwas wahres dran sein könnte—wagte er den Sprung ins kalte Wasser. Für ein paar Jahre galt er als „frommes Mitglied“, aber im Herzen wusste er, dass er nicht glaubte. Schließlich ödete ihn diese Heuchelei an. Er fasste Mut, klopfte an und bekannte: „Ich kenne Gott nicht.“ Er fing an, sich ein Herz zu nehmen—und die Frucht dieser Bemühung ist etwas, wofür er ewig dankbar ist.
Aber die Frage brennt auf den Nägeln: Wie viel andere gibt es, die genau wie mein Freund in den Kirchenbänken sitzen, in Ausschüssen dienen und sogar zur Leiterschaft aufsteigen, die im Herzen aber wirklich nicht an das Evangelium Jesu glauben und die nicht wahrlich den Ewigen Geist haben? Bei denen die Person Jesu Christi nicht „mächtig innewohnt“, die das wirklich nur vorgeben?
Eine kürzlich durchgeführte Erhebung liefert einen beunruhigenden Hinweis: Die große Mehrheit all derer, die sich in den Vereinigten Staaten selbst als „Christ“ bezeichnen, behaupten nichmal, geistlich wieder geboren zu sein. Und an jedem in Frage kommenden Sonntag erklären 41% der Leute, die tatsächlich regelmäßig den Gottesdienst besuchen und in den Kirchenbänken sitzen nicht, wieder geboren zu sein. Die Erhebung fügt hinzu: „Die meisten dieser Leute sind seit Jahren regelmäßige Kirchgänger, ohne die Grundlagen des Christlichen Glaubens und dessen Umsetzung in ihr persönliches Leben wirklich verstanden zu haben“ [3] Man muss sich fragen—wieviel von diesen 41% denken, sie seien aufgrund ihrer regelmäßigen Teilnahme okay? Du musst dich auch mal fragen—wieviel von den übrigen 59% weiss überhaupt, was der Begriff „Wiedergeboren“ wirklich bedeutet?
Eins ist sicher. Wie Keith Green sich auszudrücken pflegte: „In die Kirche zu gehen macht dich nicht zu einem besseren christen als ein Besuch bei MacDonalds zu einem Hamburger!“ Und während der „Anbetung“ Gänsehaut zu haben beweist sicher nicht, dass jemand in der Kraft des Geistes lebt! Wir dürfen Anwesenheitsgewohnheiten oder religiöse Vorlieben nicht als Indikator nehmen, dass jemand wahrhaftig ein Christ ist.
Ein Glaube daran, dass Gott existiert und dass Jesus Sein Sohn ist, garantiert nicht, dass jemand auch ein Christ ist.
Auf den ersten Blick mag dieser Punkt nicht direkt einleuchten. Denk aber mal kurz darüber nach, ob jemand automatisch Christ ist, wenn sie oder er völlig überzeugt ist, dass (1) der Gott der Bibel existiert und (2) Jesus von Nazareth sein Sohn, der Heilige Gottes. Die biblische Antwort ist ein klares Nein.
Die Dämonen selbst haben einen unerschütterlichen Glauben daran, dass Gott existiert. „Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben‘s auch und zittern.“ (Jakobus 2,19). Und der erste, der laut bekannte, dass Jesus der von Gott gesandte Heilige ist, war nicht Petrus—es war ein Dämon (Markus 1,23-26).
Was einem Dämon möglich ist, ist auch einem Menschen möglich—sogar einem religiösen. (Das zu zeigen war letztendlich Jakobus‘ ganzes Anliegen in dem soeben zitierten Brief). Wo die Bibel von einem errettenden Glauben spricht, meint sie kein intellektuelles Einverständnis—oder in diesem Fall auch eine tiefe Überzeugung—für die grundlegenden Tatsachen, dass Gott unser Schöpfer ist und dass Jesus am Kreuz starb, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Obwohl jeder Christ diese Tatsachen glaubt, ist nicht jeder Christ, der sie glaubt. Frag einfach die Dämonen—in der Hölle gibt es keine Atheisten.
Jesus „HERRn“ zu nennen und in Seinem Namen Zeichen und Wunder zu tun beweist nicht, dass jemand ein Christ ist.
Heutzutage werden Zeichen und Wunder als idiotensicheres Zeichen dafür genommen, dass Gott wahrhaftig in unserer Mitte ist. Wer sie vollbringen kann (oder sie auf der religiösen Bühne zu vollbringen scheint), wird nicht nur als Christ angesehen, sondern als hochgeistlich, als Flammenschwert Gottes.
Dass ist nicht Jesu Sichtweise. Zeichen und Wunder können eine Bestätigung bei der Verkündigung von Gottes Wort sein (Markus 16,15-18; 2. Korinther 12,12; Hebräer 2,1-4). Allerdings können sie genauso dazu dienen, ein falsches Evangelium zu bestätigen. In der Endzeit geschehen nachgemachte Zeichen und Wunder die dermaßen gültig erscheinen, dermaßen präzise den Punkt treffend, dass sich selbst Gottes Auserwählte darauf einlassen könnten—aber diese Wunder werden von falschen Messiassen und von falschen Propheten kommen (Matthäus 24,24). Der Antichrist selbst und seine Handlanger werden, so steht geschrieben, Zeichen und Wunder vollbringen (2. Thessalonicher 2,9-20; Offenbarung 13,3.11-15). Ein wahrer Prophet wird nicht an seinen Wundern erkannt, sondern an der Frucht seines Lebens (Matthäus 7,15-20).
Gestatten wir der vollen Wirkung dieser Wahrheiten, sich in uns zu entfalten. Sie haben einen kraftvollen Einfluss auf die gesamte Frage, was ein Christ ist. Jesus selbst sagte: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (Matthäus 7,21-23).
Jesus sprach hier nicht vom Antichristen, und auch nicht von Wölfen im Schafspelz, denn diese wären am jüngsten Tag sicher nicht überrascht. Das sind ja Falschspieler, die einen Powertrip leben, und das wissen sie auch. Die Leute, auf die Er sich bezog, meinen wirklich, sie seien Christen. Und die versuchen nicht so sehr andere zu betrügen wie sich selbst—und täuschen Einfältige mit ihrer Ernsthaftigkeit. Jesus beschreibt diese Menschen als entsetzt am letzten Tag. Die nennen Jesus „Herr“, wenn sie reden. Und sie „tun das Zeugs“. Was sie voraussagen, tritt manchmal ein. Von Dämonen Besessene oder Unterdrückte mögen durch ihr Wort befreit werden. Kranke werden manchmal geheilt, Gesichte geschaut, Worte eingegeben. Und all das im Namen Jesu. Doch Jesus selbst kennt sie nicht. Was auch immer sie denken: sie sind keine Christen. Und doch hält Gott „jedem von uns einen Ausweg offen“ und lädt auch weiterhin jeden mit „gutem und aufrichtigem Herzen“ ein in das wirkliche Wunder der Umformung! Sind wir aufmerksam genug, demütig genug, dieses Wunder für uns zu suchen? Gibt es da wirklich eine wahre, übernatürliche, wundersame Invasion aus dem Himmel, die unser Leben erfüllt? Oder sind wir ein Erzeugnis von Kultur, Gefühl und Bewusstsein?
Eine ehrliche Einschätzung
Zusammengefasst also: jemand könnte in einem „christlichen“ Land als Kind christlicher Eltern geboren worden sein, von ganzem Herzen glauben, dass Gott existiert und dass Jesus Sein Sohn ist, sich sehr in Anbetung und in der örtlichen Gemeinde engagieren, prophetisch reden und Zeichen und Wunder vollbringen im Namen des Herrn Jesus—und doch kein Christ sein. Ein Christ kann alle diese Dinge tun, aber auch ein Nicht-Christ könnte das, wenn wir nach der Bibel gehen. Diese Fragen nach Stammbaum, Beruf oder Leistung sind bedeutungslos für die Frage, welches Verhältnis jemand zu Gott hat. Darum geht es ganz einfach nicht. Wir brauchen eine andere Begriffsbestimmung dafür, was ein Christ ist.
Was ein Christ ist
Indem wir definieren, was ein Christ ist, versuchen wir keine Antwort auf die Frage zu geben, wie man errettet wird. Stattdessen versuchen wir zu erklären, wie man jemanden als Erretteten erkennen kann. Mit anderen Worten: wir versuchen nicht zu erklären, wie man geboren wird, sondern vielmehr hoffen wir von der Schrift zu lernen, wie man eine lebenden Person unterscheiden kann von einer, die noch tot in ihren Sünden ist.
Eine vollständige Beschreibung eines Christen geht auch über das hinaus, was wir hier erreichen wollen. Wir versuchen auch nicht, das Heranreifen von Christen nachzuzeichnen als Wachstum von irgendwo in der geistlichen Kindheit bis dahin, wo sie „gleich sein sollten dem Bild des Sohnes“ (Römer 8,29). Wir versuchen ganz einfach, das Wort „Christ“ von der Schrift her zu bestimmen, damit wir etwas von dem historischen und kulturellen Ballast von dem Begriff abstreifen können—und ihn so gebrauchen können, wie Gott das tut. Dann sind wir hoffentlich in der Lage, unsere eigenen geistlichen Umwelt ungetrübter wahrzunehmen, durch Seine Augen.
Teilweise schwierig ist dabei, dass das Wort „Christ“ nur dreimal in der ganzen Bibel vorkommt! [4] Zwei Erwähnungen sind sicher wichtig, bieten aber kaum etwas an, was uns bei der Definition helfen könnte. Als Paulus seine Verteidigungsrede vor König Agrippa hielt, sagte ihm der König: „Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen. Paulus aber sprach: Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.“ (Apg. 26,28-29) Genaugenommen erzählt uns diese Passage nicht, was ein Christ ist, aber wir wissen mit Sicherheit, dass Paulus einer war! Dann schrieb Petrus in seinem Brief an die Gemeinden in Kleinasien: „Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht, sondern ehre Gott mit diesem Namen.“ (1. Petrus 4,16). Historisch gesehen entstand der Name „Christ“ anscheinend als abwertender Ausdruck, den eine feindliche Welt Gläubigen anheftete. Petrus fordert uns heraus, Verfolgung und Beleidigung mutig und in Würde zu ertragen. Auch Petrus hilft uns hier nicht viel weiter bei der Definition, wer ein Christ ist.
Die andere biblische Verwendung des Wortes „Christ“ lässt einem dagegen ein Licht aufgehen. In Apg. 11 lesen wir von den Anfängern der Kirche in Antiochia. Der Schreiber, Lukas, flicht in Vers 26 diese Bemerkung ein: „In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.“ Ein Christ ist also ein Jünger. Die Wörter „Christ“ und „Jünger“ sind Synonyme—sie bedeuten genau das gleiche. Die Bezeichnung „Christ“ wurde anscheinend von Ungläubigen in Antiochia als Etikett für Jünger erfunden. Die Passage widerlegt die in religiösen Kreisen weit verbreitete Annahme, ein „Jünger“ sei ein höherer Grad christlichen Wachstums, eine gefestigtere Ausgabe eines Christen. Im Einklang mit dem Wort Gottes kann korrekterweise nur jemand Christ genannt werden, der auch Jünger ist. Und wenn Gottes Wort unseren Annahmen widerspricht, wärdest du nicht auch sagen, dass wir dann diejenigen sind, die sich ändern müssen?
Einigen wir uns also darauf, dass wir das Wort „Christ“ so gebrauchen wollen, wie Gott es gebraucht—selbst wenn das erstmal den Boden unter den Füßen wegzieht. Wenn wir uns die schriftgemäße Definition des Wortes „Jünger“ anschauen, bestimmen wir gleichzeitig auch den Begriff „Christ“. Und das sollte die Angelegenheit vereinfachen, weil das Neue Testament den Begriff „Jünger“ fast 300 mal verwendet!
Ein Christ ist ein Jünger Jesu
Wenn wir uns ein Bild davon machen wollen, was einen Jünger Jesu auszeichnet, müssen wir nur in die Evangelien schauen. Wir lesen von Männern und Frauen, die bereit sind, ihre Karriere, ihre Familie und Verwandtschaft, ihren Sozialstatus abzugeben, wenn sie nur Jesus folgen können. Sie sitzen mit Ihm zusammen auf dem Berg oder schlendern mit Ihm auf dem Marktplatz, hängen an jedem Seiner Worte, hören Ihm zu, wild entschlossen, Ihm zu gehorchen, egal um welchen Preis. Schau, wie sie gehorchen, Jesus ist ihr lebendiger Meister und Lehrer! Schau, wie sie wieder und wieder auf die Nase fallen, und sofort wieder aufstehen, weil sie „weise Baumeister“ sein sollen, die Jesu Worte in die tat umsetzen. Schau, wie sie das Königreich Gottes und Seine Gerechtigkeit suchen: als höchsten Ansporn und Ziel ihres Lebens—egal, was sie womit sie im Moment halt gerade beschäftigt sind. Sie besuchen Hochzeiten und Festessen. Sie gehen Essen kaufen. Sie satteln Esel. Sie gehen gemeinsam durch den Acker, reißen Ähren ab und mampfen Korn—während sie zuhören. Sie sind entschieden unreligiös. Aber sie sind all zeit gekennzeichnet von ihrem tief verankerten, entschiedenen Wunsch, Jesus und sich gegenseitig anzuhängen, damit sie zusammen lernen können, Ihm zu gehorchen. Das ist ein Jünger. Und genau das ist auch ein Christ. Die obenstehenden Sätze sind nun wirklich keine fantasiereiche, romantische Rekonstruktion einer Jüngerschaft. Es ist der Standard, den Jesus selbst einsetzte. Und Er ist der Entscheidungsbefugte, korrekt?
Jegliche Prophezeiung im Alten Testament und des Neuen Bundes und jegliche Lehre Jesu drückt aus, dass „Seinen Anweisungen und Verfügungen zu gehorchen“ das Kennzeichen Seines Geistes in uns ist, der unsere Umwandlung und Wiederherstellung beweist. Jemand, der so lebt, diese Prioritäten hat, diese Gewohnheit, auf einem hochgradig praktischen Niveau zu horchen und zu gehorchen, der ist ein Christ. Leute, die nicht so leben, sind keine Christen —so hat Gott es definiert.
Schauen wir uns mal ein paar der Gelegenheiten an, bei denen Gott uns die grundsätzliche Definition davon ausgelegt hat, was ein Jünger ist. Wiederum schauen wir uns hier nicht an, wie man errettet wird. Wir schauen uns an, wie man feststellt, ob jemand wirklich bereits mit Jesus Christus in eine gehorsame, ergriffene, innig liebende, innewohnende und damit rettende Beziehung getreten ist.
Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird‘s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“ (Matthäus 16,24-26)
Die Worte „Will mir jemand nachfolgen“ bedeuten, dass dies eine universelle Bedingung ist—ausnahmslos. Jeder potentielle Jünger Jesu muss sich dazu entschließen,
• sich zu verleugnen —nicht mehr zu leben um sich seiner selbst zu erfreuen;
• sein Kreuz auf sich zu nehmen—persönlichen Verlust hinzunehmen, sei es durch Widerstand oder Enttäuschung oder Schmerzen oder nur indem er „Nein“ zu sich sagt; und
• zu folgen—sich Leben und Lehre Jesu im praktischen, alltäglichen Leben anzupassen.
Das bedarf kaum weiterer Erläuterungen, oder? Jesus machte das so klar. Was man aber hervorheben muss, ist dass diese Beschreibung auf einen zutreffen muss, oder man ist kein Jünger Jesu und deshalb auch kein Christ. Und Jesus war sehr einheitlich in seiner Lehre. Hören wir Ihn weiter:
Es ging aber eine große Menge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. … So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,25-27.33)
Dreimal hintereinander sagt Jesus; „wer nicht …, der kann nicht mein Jünger sein.“ Er füllte die Lücke aus mit drei absoluten, unbedingten, 100% zutreffenden Beschreibungen eines Jüngers.
Alle Jünger setzen Jesus an die erste Stelle vor ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse und vor die ihrer Familie. Alle Jünger wählen, ihren eigenen Rechten gegenüber abgestorben zu sein. Alle Jünger händigen Jesus all ihren Besitz aus, jedes Gut—sei es nun Zeit, Beziehungen, Vorlieben, Geld, Eigentum, oder Ziele. Er bestimmt wo‘s lang geht auf diesem Gebiet. Wer auch immer stattdessen versucht, in sein bisheriges Leben Jesus zu integrieren, es zugleich aber unter Kontrolle zu behalten, ist kein Jünger und damit kein Christ. Natürlich gibt es je nach Reife Umsetzungsprobleme mit diesen Aufgaben, aber es ist für einen wahren Christen keine Entscheidung ob ja oder nein. Sie mögen die Hilfe anderer nötig haben, sie zu erkennen und umzusetzen—aber die Entscheidung ist schon gefällt. Echte Christen „gehören nicht sich selbst, denn sie sind teuer erkauft“. Sie haben sich bereits entschlossen, alles aufzugeben. Es ist nicht immer wieder eine neue Entscheidung.
Lehrt Jesus hier nicht eine Erlösung durch Werke und menschliches Bemühen? In keinster Weise. Die Jünger waren erlöst im Glauben an Ihn, Punkt. Aber wovon erlöst? Von der Sünde, vom Selbst und „von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise“ (1. Petrus 1,18). Menschen, die von dieser Nichtigkeit befreit sind, erkennt man an einem anderen Lebenswandel, wenn sie denn tatsächlich erlöst sind. Und wodurch erlöst? Nach Gottes Vorsehung (Gnade) durch absolutes Vertrauen in Jesus (Glauben). Menschen, die Jesus vertrauen, tun, was Er sagt. Wenn sie versagen, tun sie Buße und kehren geradewegs um, Ihm zu vertrauen. „Liebt ihr mich [wirklich], so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh. 14,15).
Kurzum, die begriffe „Christ“ und „Jünger“ sind zwei Wörter, die dasselbe aussagen. Ein echt erlöster Mensch, ein authentischer Christ, wird die Jüngereigenschaften aufweisen, die Jesus gelehrt hat, und die Seine ersten Nachfolger zeigten.
Und was jetzt?
Vielleicht waren diese Dinge, von denen wir geschrieben haben, dir ja schon klar. Vielleicht hättest du selbst (und zweifelsohne besser) davon erzählen können. Oder vielleicht erscheinen dir diese Dinge seltsam und verwirrend, und du weißt nicht so recht, ob du dem zustimmen kannst. Wie auch immer, wir bitten dich—um Jesu und seines Köigreiches Willen—vier Dinge zu tun:
1. Geh zu Jesus mit dem, was du hier gelesen hast. Das ist die Richtung, in die wir immer die Dinge bringen müssen—senkrecht nach oben, zu Ihm. Unter Gebet und Fasten „bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden.“ (Jakobus 1,5). „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist […], damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist […]“ (Römer 12,1-2). Zu den hier zitierten Versen forsche bitte „täglich in der Schrift, ob sich‘s so verhielte“ (Apg. 17,11)—aber bastle nicht mit menschlichem Verständnis und Erfahrung dran ‚rum „und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an Ihn in allen deinen Wegen, so wird Er dich recht führen.“ (Sprüche 3,5.6). Zwar zeichnen wir uns als Verfasser dieser Gedanken für deren Inhalt verantwortlich. Zwar würden wir uns freuen, sie mit dir zu erörtern—aber wir bitten dich ganz bestimmt nicht, zuerst uns zu antworten. Jesus ist unser Meister und Lehrer.
2. Fangen wir an, das in unserem Leben anzuwenden. Lehren vom Wort Gottes sind mächtige Werkzeuge, um Leben zu verändern (2. Tim. 3,16)—aber das erste Leben, das verändert werden soll, ist dein eigenes! Diese Gedanken sind keine „Munition“, so dass jemand mit einer anderen Meinung oder im Zorn andere angreifen kann. Sie sind gedacht, uns einen Weg zu zeigen, unsere eigene Herzen zu erforschen. Unser eigener Verstand und Leben müssen in Einklang mit denen Gottes gebracht werden, wenn wir denen um uns irgendetwas anbieten wollen. Wir müssen höchstpersönlich Buße tun, und nicht eine Runde neuer Programme oder „Dienste“, die an der Oberfläche kratzen, aber nicht das Herz verändern. Wir brauchen eine erneuernde Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott!
3. Werfen wir einen ehrlichen Blick auf unsere Familienmitglieder und Freunde und Nächsten in der Kirchenbank (oder auf dem Sofa, für diejenigen, die sich im Wohnzimmer versammeln). Nachdem wir uns mit unseren eigenen Probleme n beschäftigt haben, sollen wir wirklich auch anderen helfen—damit ist kein „Richten“ im Sinne Jesu (Matth. 7,5) gemeint. Er beauftragt uns, „Botschafter zu sein an Christi Statt, denn Gott will durch uns ermahnen“ (2. Kor. 5,20), „als Spruch Gottes“ (1.Petr. 4,11). Das einzige, was wir für wahre liebe tun können, ist, den anderen so zu sehen, wie Gott ihn sieht, und zu versuchen, ihnen mit erlösungsbereiten Herzen zu helfen. Alle Gefühlsduselei, Familientraditionen, Privatbereiche müssen ans Kreuz Jesu geheftet werden, wenn wir hoffen, ein in einer Ihm würdigen weise zu leben. (Matth. 10,37-38). Predigten und Jüngerschaftskurse können nicht mal einen winzigen Bruchteil dessen erreichen, was an Gutem getan werden kann, wenn du einem Verwandten oder Bekannten auf die Schulter tippst und sagst: „Könnten wir uns mal zusammen ein paar Bibelstellen ansehen und sie dann in unserem Leben umsetzen?“ Wenn es überhaupt irgendeine wirkliche Veränderung der Situation geben soll, welche die eingangs zitierten religiösen Führungspersönlichkeiten beschreiben, muss diese hochgradig, ja sogar eindringlich praktisch und persönlich sein. Das ist der biblische Weg (Heb. 3,13).
4. Einigen wir uns darauf, diesen Standard einzuhalten. Wenn diese Seiten das widerspiegeln, was die dort zitierten Verse aussagen, dann lass uns darauf einigen, diesen Standard einzuhalten, egal, was andere sagen mögen, egal wie „hoffnungslos“ das Ganze aussehen mag, egal, ob wir alle Antworten haben oder nicht. Lass uns einen Bund mit Jesus schließen, dass wir niemals irgendwelchen Umständen erlauben werden, noch Versagen noch Menschenfurcht, uns in Unloyalität gegen sein Wort zu diktieren. Lass uns stattdessen jede Gelegenheit nutzen, Sein Banner aufzurichten, so dass andere eine Chance bekommen, Sein Wort zu hören und zu gehorchen—und die lebensverändernde Kraft Seiner Gnade zu erfahren, und wie dieser Geist, der Leben ist, von innen überströmt.
Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber Jesus sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Haus sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lukas 9,57-62)
lasst uns alle, jeden einzelnen von uns, die Richtigkeit dessen anerkennen, was Jesus Christus hier gesagt hat, rühmen wir den auferstandenen Erlöser für Sein Leben und Seine Gnade und die Güte, mit der Er uns zu diesem Eifer einlädt. Und erwarten wir Seinen Heiligen Geist, der uns sättigt und kräftigt, wenn wir aus unserer Armut in Seine Allgenügsamkeit treten. Er wünscht sie sich SEHNLICH für dich und mich, die Wirklichkeit des „wie im Himmel, so auf Erden“: dass sie uns individuell beschreibt, und jede wahre Kirche!
-dz
[1] Zitiert in True Hope for a New Millennium
[2] The Gallup Organization, Princeton, NJ,
[3] “State of the Church Report,” Barna Research Group, wie in Maranatha Newswatch berichtet, Issue 184, 12. März 2001.
[4] Natürlich verwenden die „Hoffnung für Alle“ und ein paar andere moderne Übersetzungen das Wort „Christ“ einige dutzendmal, aber dort hat man sich entschieden, durch dieses Wort andere Wörter zu ersetzen, etwa „Bruder“ (z.B. 1.Joh. 5,16). Wir können uns echt an der Lektüre der HfA auferbauen, dürfen dabei aber nicht vergessen, dass die Übersetzer dabei oft biblische Begrifflichkeit durch modernes Sprachgefühl ersetzt haben. Wenn du eine griechische Interlinearübersetzung nimmst, oder einfach eine einigermaßen wortgetreue Übersetzungen, angefangen von der Lutherbibel über Schlachter und Einheitsübersetzung bis zur Revidierten Elberfelder, dann wirst du entdecken, dass das Wort „Christ“ nur dreimal vorkommt. Du musst uns das jetzt nicht blind abkaufen—schau es einfach nach!
2.6.2001-17.7.2008