Stark sein im Sturm
18/6/1992
(Auszug)
«Als sie auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Laß mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkündige das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber laß mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.» (Lukas 9, 57-62)
Zu dieser Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, so dass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden—meint ihr, dasss nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.» (Lukas 13,1-5)
«Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.» (Lukas 13,6-9)
«Viele Menschen begleiteten ihn; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertigstellen kann: Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.» (Lukas 14,25-33)
Hast du schon einmal einen starken Sturm erlebt? Dann weißt du auch, dass unbiegsame Bäume starken Winden nicht standhalten können. Es sind die trockenen, unbiegsamen und steifen Bäume, die bei Stürmen fallen und zerstört werden. Ich hörte einmal, wie eine Frau einigen Zuhörern von ihrem geistlichen Wachstum erzählte, den sie im Laufe der Jahre erlebt hatte. Sie gab den Leuten eine Definition von Stolz, die sie in ihrer Sehnsucht nach Wachstum und Veränderung als sehr hilfreich empfunden hatte. Ihre Definition von Stolz war wie folgt: Stolz bedeutet, dass ich mir das Recht vorbehalte, das letzte Wort zu haben und die letztendliche Entscheidung zu treffen. Ich behalte mir also «das Recht» vor, die endgültige Entscheidung zu treffen. Das war die Definition von Stolz. Und natürlich wissen wir alle, dass die Bibel mindestens dreimal sagt: «Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.» Gott ist ein Feind der Stolzen. Und wenn Stolz bedeutet, «sich das Recht für die endgültige Entscheidung vorzubehalten»—wenn das Stolz ist—dann gibt es eine ganze Menge von Menschen, die glauben, dass sie Gottes Freunde sind, jedoch tatsächlich, laut Gottes eigener Definition, seine Feinde sind.
Denk mal über diese Haltung nach: unflexibel, stolz, egozentrisch, unabhängig und steif. Es ist Stolz, wenn wir ein Leben voller Kompromisse leben, in dem wir unsere eigenen Entscheidungen treffen, unser eigenes Schicksal bestimmen, unser Ego aufpolstern, lächeln und versuchen, nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner zu leben. Was muss ich tun? Wie kann ich leben? Wie soll ich mich nach außen zeigen? Was könnte ich sagen oder an was könnte ich teilnehmen, damit ich irgendwie «unbemerkt an allen vorbeikomme», ohne dass irgendjemand etwas Negatives an mir entdecken kann? Oder, wenn sie dann doch was an mir finden sollten, dass ich es zumindest schnell wieder abschütteln kann. Wie kann ich die Selbstaufopferung oder das Kreuzigen meines Egos, meiner Bedürfnisse, meiner Rechte, meiner Zeit oder was auch immer auf ein Minimum reduzieren? Wenn dies unsere innere Einstellung widerspiegelt, gilt die Warnung Jesu vor den Stürmen uns. Sie werden kommen. Und wenn diese Stürme kommen, und wir nicht auf dem Felsen des Gehorsams gegenüber Gott gebaut haben, sondern auf dem Sand der ausweichenden Umgehungsstrategien, werden wir entwurzelt werden und keine Frucht bringen. Das eine Jahr ist vorüber, und das unfruchtbare Gewächs wird ins Feuer geworfen.
SEINE GNADE
Ich glaube nicht, dass Jesus legalistisch war. Was denkst du? Gibt es hier jemanden, der wirklich glaubt, dass Jesus ein Paragrafenreiter war? «Wie kann er es wagen, alle diese Dinge zu sagen! Wie hart und grausam—`Vater, Mutter, Brüder und Schwestern zu hassen`. Ich darf mich noch nicht mal von meiner Familie verabschieden. Hör mal zu, Jesus. Du bist doch legalistisch!» Ich kenne viele Menschen, die sagen würden, dass jede einzelne dieser Aussagen legalistisch ist. Weil die Bibel auf dem Gleis des «Poetischen» geparkt worden ist, akzeptieren wir noch nicht mal die Tatsache, dass dies tatsächlich der Jesus IST, der Herr ist, der König ist, und der wiederkommt, um die zu holen, die sich zu seiner Farbe bekennen—und damit basta.
Wir haben auf eine Art und Weise einen «Wachsfiguren-Jesus» geschaffen, der nach unserer Pfeife tanzt, und der Sachen sagt, die im Grunde nichts zu bedeuten haben. Wenn irgendjemand auch nur einige dieser Aussagen heute in seinen Mund nähme, würden die Leute überall auf der Welt schreien: «Das ist Legalismus! Das ist Legalismus!» Aber das IST Jesus. Und dies ist der einzige Jesus, den es gibt. Und ER ist nicht legalistisch. Er ist kein grausamer Herr. Für den reichen Mann war zu diesem Zeitpunkt keine andere Hoffnung. Wir haben alle unsere «Eines-fehlt-dir-noch”. Und die können unterschiedlich sein. Der «reiche Mann» aus Lukas 18 hatte augenscheinlich das Problem der Geldabhängigkeit und das einer ungesunden Bindung an seine biologische Familie, die Jesus bei anderen ansprach. Gott ist weder «anti-Geld», oder «anti-Familienbeziehungen»—solange unser Gehorsam, unsere Sehnsüchte und Entscheidungen in diesen Bereichen völlig unter seiner Herrschaft stehen. Jesus ist gegen alles, was einen Menschen daran hindert, IHM augenblicklich zu gehorchen, weil sein Herz, seine Sehnsüchte und Bequemlichkeit und auch sein Stolz an etwas hängt, was weniger als ER ist und damit Teil dieser gefallen Welt ist. Er sagt, dass wenn du nicht auf diese, von mir beschriebenen Art und Weise lebst, wird Satan dich zu fassen bekommen und dich niederreißen. Dies ist kein Legalismus. Dies ist Gnade.
«Ich gebe dir eine Möglichkeit. Ich strecke meine Hand nach dir aus. Ich bringe die Wahrheit in dein Leben, die dich von der Unterdrückung durch Angst, Eigennutz, die Furcht vorm Tod, vor Stürmen, vor Armut, vor Krankheiten oder vor dem Verlust deiner Geliebten befreien kann.» Und wenn du nicht auf diese Art und Weise lebst, wirst du entwurzelt werden, denn der Satan wird einen Weg finden, dich zu zerstören. Wenn du ihm irgendwelche Angriffsziele gibst, die nicht unter der Gnade oder der Kenntnis Gottes stehen, du dich Gott nicht völlig hingegeben und dein Ego nicht gekreuzigt hast («nimm DEIN Kreuz auf und folge mir»—«verleugne dich selbst»—«bis zum Tode»)—wenn du ihm irgend ein Angriffsziel gibst, wird der Satan das herausfinden und dich zerstören.
Das ist nicht Legalismus! Jesus ist nicht in dem Sinne legalistisch, wie einige dies leichtfertig gesagt hätten, wenn er heute leiblich vor ihnen stünde und die Lebensbereiche aufzeigte, die sie Jesus nicht übergeben haben. Jesus ist NICHT legalistisch, wenn er sagt, dass du alles in deinem Herzen, was IHN nicht an erste Stelle stellt, abgeben musst. Jesus weiß ganz einfach, wie diese «verdorbene und verwirrte Generation» jeden Mann und jede Frau und jeden Teenager in die Irre führen kann, wenn diese an ihrem Glauben festhalten, sowohl das eine als auch das andere behalten zu können. Stattdessen wird er SIE verschlingen. Beachte die Art und Weise, wie Jesus zu uns spricht—nicht «Legalismus», sondern: «Ich sage euch, dass ich weiß, wie dies alles funktioniert und zusammenhängt! Hört auf mich! Ihr könnt nicht nach der Welt, eurem Egoismus, Wünschen, Krücken und Bequemlichkeiten greifen, ohne zum Schluss im Hause meines Feindes zu landen.» Dies sind JESU Worte: «Baut nicht diesen Turm, ohne vorher die Kosten berechnet zu haben. Lasst euch nicht auf mein Reich ein, ohne darüber im Klaren zu sein, dass es euch alles kosten wird, ans Ziel zu kommen.» Das ist das Wesen des Christseins. «Du kannst mir nicht nachfolgen. Du bist nicht im Stande, mir weiterhin zu folgen, ohne diese Bedingungen zu erfüllen.» Das ist nicht Legalismus. Er sagt, dass du das Ziel nicht erreichen wirst, wenn dies nicht eine Beschreibung deines Lebens und deiner Wünsche ist. Alle können auf einer Kirchenbank oder in einem Wohnzimmer sitzen und sich selbst mit schönen Gebeten, Predigten, Philosophien und gemeinsamen Mittagessen betrügen. Wenn aber dein Leben mit allem, was du liebst, mit allen deinen Bevorzugungen, all deiner Zeit und deinen Fähigkeiten nicht völlig SEINEN, sondern deinen eigenen Wünschen untergeordnet ist, wirst du zum Schluss fallen. So spricht der Herr: «Dein Entschluss mir zu folgen, muss von einer derartigen Qualität sein, dass du bereit bist, alles zu verlassen.”
Du musst deinen Vater nicht vorher begraben. Du brauchst keine Entschuldigungen, um dich von deiner Familie zu verabschieden. Die Nachfolge fordert alles von dir. Du verlässt deine Netze, die voller Fische sind, am Strand und folgst ihm nach.
Er sagt, dass dies deine Herzenseinstellung sein muss. Es ist nicht Legalismus, zu sagen: «Tu dies, sonst kannst du mir nicht folgen!» Er sagt: «Wenn du diese Dinge nicht verlässt, wenn sie dich immer noch auf gewisse Weise besitzen und dich beeinflussen und formen, dann versuchst du, zwei Leben auf einmal zu leben. In diesem Falle wird Satan eine Möglichkeit finden, dich zu zerstören.» Das sind die Kosten. Er hat von den Kosten der Nachfolge gesprochen und davon, was passieren wird, wenn du ihm nicht dein Herz, deine Seele und deine Kraft übergibst. Er sagt: «Pass auf! Ich gebe dir Einsicht in die unsichtbare Welt und darüber, wie der Feind handelt. Wenn du ihm ein Angriffsziel gibst, wird er es früher oder später ausfindig machen.» Jesus ist auf gar keinen Fall legalistisch. Er gibt uns alles, was für ein Leben in Gottesfurcht nötig ist.
SEIN KÖNIGREICH; SEINE REGELN
Die Worte Jesu zu wiederholen bedeutet nicht, dass du legalistisch bist. Die Worte Jesu zu wiederholen bedeutet auch nicht, dass ich legalistisch bin. Die Worte Jesu zu wiederholen bedeutet ganz einfach, die Dinge so zu sagen, wie sie wirklich sind, denn alles andere ist ein Betrug. Das, was Jesus nicht gesagt hat, ist ein Betrug. Kann man mich für eine solche Aussage anklagen? Alles, was Jesus gesagt hat, ist WAHR, und alles, was diesen Standard nicht hält, ist Betrug. Darf ich das so sagen, ohne gleich riesigen Ärger zu bekommen? Jesus stellt die Regeln auf. Dies ist sein Reich. Dort draußen gibt es noch andere Reiche. Dies sind Reiche, «die den Ohren schmeicheln». Und es gibt eine große Anzahl von Lehrern, die dir etwas anderes erzählen möchten als das, was Jesus von Nazaret gesagt hat. Sie sprechen von einem alternativen Reich, einem parallelen Universum, das teilweise die gleichen Worte verwendet, jedoch nicht echt ist. Es hat keine Substanz im Fundament.
Jesus sagte, dass du, wenn du in diesem alternativen Reich leben willst—diesem Ersatzreich, diesem Widerreich, das die gleichen Worte verwendet, jedoch nichts anderes als ein Wachsfigurenkabinett ist—dass du dann, wenn du in diesem Reich leben willst, vom Feind erledigt wirst. Jesus spricht hier eine ernsthafte Warnung aus und sagt, dass das Ganze eine echte Sache in unserem Herzen sein muss. Hier gibt es keine Halbheiten. Hier kommen wir mit dem kleinsten, gemeinsamen Nenner, der irgendwie alle glücklich machen soll, nicht durch. «Komm mir bloß nicht zu nahe! OK, ich tue dies und jenes und versuche alle gnädig zu stimmen.» Mit einer solchen Einstellung kommen wir nicht durch. Es muss vom Herzen kommen. Gott weiß, ob ich im Glauben an den Sohn Gottes lebe oder in meiner eigenen Kraft. Gott kennt den Unterschied, nicht wahr? Und dreimal darfst du raten, wer diesen Unterschied sonst noch kennt: der Satan. Dies galt auch für die sieben Söhne des Skeus, die in der Apostelgeschichte 19 erwähnt werden. Satan kannte den Unterschied zwischen Paulus und Jesus auf der einen Seite und diesen anderen, die nur dieselben Worte benutzten. Er kannte den Unterschied, und er hatte keine Angst vor jemandem, der nur die richtigen Worte hatte, jedoch nicht wirklich im Glauben an den Sohn Gottes lebte.
Ich möchte uns alle ernsthaft dazu aufrufen, die richtige Qualität des inneren Menschen zu haben, die uns niemand außer Gott geben kann. Jede Art von Versteckspiel, die du vor uns bloßen Menschen, die wie ja alle sind, spielen magst, wird dir im Grunde nichts nützen. Vielleicht hoffst du darauf, «unentdeckt» durchzukommen. Vielleicht kannst du entkommen und dich irgendwo verstecken. Hier gibt es sehr viele verschiedene Strategien. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir alle vor Jesus stehen werden. Und dies alles sind SEINE Worte, und ich möchte so leben, weil ER das so gesagt hat! Es hat in meinen Augen keinen Sinn, zu versuchen, die Worte Jesus irgendwie umzustellen, oder sich hinter anderen Worten, die er gesagt hat, zu verstecken. Er hat diese Worte hier auch gesagt. Ich glaube an alles, was er gesagt hat. Und diese Worte sind eben auch wahr, und ich möchte so leben. Es gibt keine Art von «Neuem Bund», der Jesu Lehre ausschließt. Jesus ist hier kein alttestamentlicher Prophet. Er ist die Verkörperung des neuen Bundes. Diese Dinge sind wahr. Sie sind jetzt wahr und werden es für immer bleiben. Dies ist die Verkörperung der Wahrheit. Er ist die Wahrheit! An dieser Tatsache kommen wir nicht vorbei. Wir können sie nicht überspringen oder einen neuen Bund schaffen, wo diese Worte nicht mehr gültig sind. Jesus ist die Wahrheit. Es gibt keinen Weg zum Vater außer durch den Sohn.
WIE SIEHT DIE QUALITÄT DEINER HINGABE AUS?
Wenn es in deinem Herzen nach wie vor Bereiche gibt, in denen du versuchst, irgendwie halbherzig durchzukommen—wo du denkst, dass alles in Ordnung ist, solange keiner was sagt, oder, falls jemand etwas sagen sollte, du versuchst, dies irgendwie totzuschweigen bis es irgendwie vorüber geht—wenn das die Situation in deinem Herzen beschreibt, hast du eine sehr wichtige Tatsache vergessen. Du hast vergessen, dass es Jesu Wille ist, dass du den Weg mit ihm bis zum Ende gehst. Wenn du so nicht leben willst, wird Satan dich zerstören—denn die Stürme kommen. Es werden Stürme kommen, die ein wesentlich größeres, wilderes und tödlicheres Potential haben als alles, was wir bisher erlebt haben. Und der Teufel arbeitet immer auf die gleiche Weise—er benutzt Spiegel, mit denen er uns Dinge vorgaukelt, uns betrügt, uns eine falsche Sicherheit vermittelt oder andere verurteilen lässt, um unser eigenes Ego reinzuwaschen. Hierfür bis du sehr anfällig, wenn du nicht genauso lebst, wie Jesus dies gefordert hat, und die Wahrheit nicht so vollkommen annimmst, wie Jesus das gesagt hat.
Wenn es in deinem Herzen irgendwelche Kompromisse gibt, an denen du festhältst, wo du zögerst, wo du dich selbst zu rechtfertigen versuchst oder dich mit anderen vergleichst—wird Satan dies herausfinden. Die Stürme werden kommen, und sie werden die Qualität deiner Hingabe ans Licht bringen. Und dann ist es natürlich immer «jemand anderes», der daran Schuld hatte, denn Satan wird dafür sorgen, dass du so darüber denken wirst. Er wird dir zahlreiche Lehrer schicken, um deinen Ohren zu schmeicheln und das zu sagen, was du hören willst. Paulus geht sogar soweit zu sagen, dass für den Fall, dass du die Wahrheit nicht liebst—sondern du stattdessen andere Dinge bevorzugst—Gott dich einem mächtigen Irrtum verfallen lässt, so dass du der Lüge glauben wirst.
Gott möchte keine Halbheiten. Wenn du die Wahrheit nicht so sehr liebst, dass du sie auch in deinem Herzen anwendest und ein gekreuzigtes Leben lebst—wenn du also ein alternatives Christentum möchtest—wird Gott dich der Macht des Irrtums verfallen lassen, so dass du der Lüge glauben wirst (2. Thess. 2,11). Dieser Irrtum ist von übernatürlicher Art. Dies ist nicht wie Geografie oder Chemie, wo man eine gewisse Menge von Fakten hat, die man entweder kennt oder nicht kennt. Geistliche Wahrheit ist anders. Wenn dein Herz hart ist, dein Gewissen gebrandmarkt ist, wenn du die Lüge bevorzugst und du eine andere Wahrheit möchtest als die, die Jesus von Nazaret lehrte, dann wird Gott dafür sorgen, dass du diese Lüge von ganzem Herzen glaubst. Du wirst dann kein Heuchler sein, denn Gott wird dafür sorgen, dass du der Lüge wirklich glaubst. Er schickt dir einen Betrug, so dass du der Lüge glaubst.
Dies alles geht auf die Qualität deiner Hingabe im Herzen zurück und nicht deine intellektuelle Fähigkeit, Dinge zu verstehen, zu sortieren und zu verarbeiten. Es geht um die Qualität in deinem Herzen. Möchtest du ein Doulos (Diener) sein? Bist du dazu bereit, dein Leben zu verlieren? Bist du bereit, zu sagen: «Lass die Toten ihre Toten begraben?» Bist du dazu bereit, deine Mutter, Brüder und Schwestern zu hassen? Bist du dazu bereit, Land und Habe und andere Dinge zu verlassen? Bis du dazu bereit, deine Rechte abzugeben, oder musst du immer das letzte Wort haben? Musst du dir das Recht vorbehalten, die endgültige Entscheidung zu treffen? Musst du dieses Recht behalten? Denn wenn du das musst, dann bleibt dir noch «ein weiteres Jahr». Es ist mein Gebet, dass du dieses Jahr, was dir noch bleibt, gut nutzt.
ES GEHT UM ANBETUNG
Es geht bei dem allen nicht um mich! Und darüber bin ich so froh! Es geht um Gott und seine Kraft. Ich brauche mich nur dafür zu entschließen, mein Leben vor ihm zu verlieren und ihm zu erlauben, sein Werk zu tun. Denn dann kann ich sagen: «Sterben ist Gewinn.» Ich brauche nicht selbst mein «eigenes» Leben zu leben.
Dieser Gedanke ist sehr befreiend. Er befreit uns von vielen Lasten, von Ängsten und Sorgen, die wir selbst hätten tragen müssen, wenn sich alles um uns gedreht hätte. Ich denke an Johannes 4, wo Jesus bereits sehr früh in seinem irdischen Dienst über Anbetung sprach. Er sagte, dass der Vater angebetet werden möchte. So weit ich weiß, war das das letzte Mal, dass er das Wort «Anbetung» während seiner Lebenszeit auf dieser Erde verwendete. Er sprach von den Steinen, die in Anbetung ausbrächen, wenn sein Volk dies nicht tun würde, und einige andere Dinge in dieser Richtung. Dieser Satz «Mein Vater möchte Anbeter haben» ist eine gewaltige Aussage. Dies hört sich sehr allgemeingültig und umfassend an, als ob dies der Kern des ganzen Evangeliums sei. Und tatsächlich: es geht um Anbetung als das zentrale Thema! Aber WARUM verwendete Jesus dann soviel Zeit mit Aussagen wie diese: «Wenn ihr nicht alles aufgebt, könnt ihr nicht meine Jünger sein. Wer sein Leben nicht verliert, wird es niemals finden. Wenn ihr euch nicht selbst verleugnet, und ihr euch das Recht auf die endgültige Entscheidung und das letzte Wort vorbehaltet, könnt ihr nicht meine Nachfolger werden.» Du kannst dann kein Christ sein. Warum sagte er solche Dinge, wenn es im Kern der Sache eigentlich um Anbetung geht?
Paulus gibt uns etwas später dann die Antwort darauf: Anbetung besteht in ihrem tiefsten Wesen darin, «sein Leben als lebendiges Opfer darzubringen». Und dies sagte er direkt nach einer Betrachtung der unergründlichen Tiefe der Herrlichkeit Gottes und seiner unerforschlichen Wege. Sehr anbetende Aussagen. Und dann knüpft Paulus direkt an das an, in dem er sagt: «Angesichts des Erbarmen Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen. Gleicht euch nicht dieser Welt an.» Auch hier taucht wieder die praktische Seite für uns auf!
Das Wesen eines für Gott gefälligen Lebens in der Anbetung—die Art und Weise von der Last befreit zu sein, die die Anbetung zur Heuchelei, zum Wunschdenken oder zu theologischen Aussagen macht, aber eben nicht zu einem Ausdruck einer tiefen Herzenseinstellung—besteht darin, der Welt gegenüber tot zu sein und die Welt uns gegenüber als tot zu betrachten. Wir haben diese Dinge vor Jesus abgelegt und von den Dingen Abstand genommen, die unser Leben beeinflussen. Wir haben aufgehört, sie anzubeten. Wir haben aufgehört, unser fleischliches Eigenleben und unsere Bequemlichkeit anzubeten. Wir haben aufgehört, unsere eigenen Sicherheiten bei Stürmen und unsere knurrenden Mägen und unseren Hunger anzubeten. Wir haben aufgehört, unsere Kinder und Eltern anzubeten. Wir haben aufgehört, unsere Ausbildung und unseren Überlebenstrieb anzubeten. Wir hören auch auf damit, unser Bedürfnis danach, Recht zu haben, intelligent zu sein und geliebt zu werden, anzubeten. Wir haben aufgehört, alle diese Dinge anzubeten und haben nun zum ersten Mal die Freiheit, Gott anzubeten.
Deshalb hat Jesus alle diese Dinge gesagt, die sich so legalistisch anhören. Aber das war kein pharisäischer Legalismus! Er sagte einfach nur: «Du musst diese Dinge ablegen, um meinen Vater kennen zu können.» Ihr könnt nicht gleichzeitig beide haben. «Ich akzeptiere keine anderen Götter neben mir.» «Ich bin ein eifersüchtiger Gott.» Er sucht nach Herzen, die ihm angehören und sich ihm völlig hingegeben haben und sich nicht am Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen festklammern und wie Gott sein wollen. Er sucht nach Herzen, die nicht ihre Rechte, Vorteile, Freizonen, Meinungen und ihr verwöhntes Eigenleben in den Mittelpunkt stellen. Gott sucht nach der Bereitschaft, alle diese Dinge abzulegen und ihm zu Vertrauen. Er will, dass wir nackt und ohne Scham vor ihm stehen können. Er will, dass die Gemeinschaft mit ihm und seine Freundschaft alle anderen Bedürfnisse ausschalten. Er will, dass diese andauernde Gemeinschaft mit ihm zum Schluss alle Lebensbereiche erfüllt und die Bedürfnisse dort deckt. Darum geht es in der Anbetung.
Der Grund dafür, dass Jesus alle diese Aussagen machte, die sich sehr hartherzig anhören, liegt darin, dass sie alle viel mit wahrer Anbetung zu tun haben. «Der Herr, unser Gott, ist der einzige Gott.» «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.» Und dies, liebes Volk Gottes, ist die einzige Art und Weise, auf die du den einzig wahren Gott sehen und lieben kannst. «Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.» «Ohne Heiligkeit wird niemand den Herrn schauen.» Dies sind absolute Aussagen. Sie könnten nicht absoluter sein. Ohne Heiligkeit, ohne ein Leben, das völlig dem Herrn gewidmet ist und vom Müll dieser Welt abgesondert ist, wirst du den Herrn nicht sehen. Du kannst ihn nicht sehen. Du kannst sein Reich nicht sehen, und du wirst nicht im Stande sein, Gott zu sehen und seine Gegenwart in deinem Leben so zu erfahren, wie er es beabsichtigt hat.
KEINE BANGE—ES IST ETWAS GUTES!
«Mein Vater möchte angebetet werden.» Daraufhin verbrachte Jesus dann den Rest seines irdischen Daseins damit, uns zu zeigen, wie wir von den Dingen, die wir bisher angebetet haben, freiwerden können, um somit seine Liebe und die Fürsorge in seinen Armen erleben zu können. Dies ist etwas Gutes, nicht was Schlechtes. Dies ist ein Privileg, ein «ans Ziel kommen» und nicht ein «nun musst du aber ...». Es geht hier um eine Möglichkeit, die die Welt aufgrund der Abhängigkeit von ihrem fleischlichen Egoismus noch nie erlebt hat. Die Menschen waren Sklaven ihrer fleischlichen Lüste und der daraus resultierenden Strafen—nämlich die Abhängigkeit zur Sünde und die Folgen der Sünde. Und sie waren, nach den Worten Paulus, ohne Hoffnung in der Welt. Aber dann öffnete Gott in seiner großen Barmherzigkeit einen Weg, um uns von unserer sündigen Natur zu erlösen. Jesus sagte den Pharisäern: «Ihr habt mir in euren Herzen keinen Raum gegeben.» Er sagte in den drei Jahren seines irdischen Dienstes: «Ich möchte euch zeigen, dass es sich wirklich lohnt, frei zu sein, und dass ihr frei werden könnt, denn ich werde diese Freiheit direkt vor euren Augen ausleben.» Und genau hierzu hat er uns berufen. Er hat dieses Leben für uns möglich gemacht. Er hat uns das Recht und die nötige Ausrüstung dazu gegeben.
Hierzu bedarf es jedoch einiger Entscheidungen in deinem Leben. Er hat ja nicht ohne Grund soviel Zeit damit verwendet, die Leute zu lehren. Er hätte ja auch einfach mit einem magischen Zauberstab herumspazieren können, nicht wahr? «Nun seid ihr alle frei. Ihr seid frei. Ihr seid frei.» Er hat soviel gelehrt, weil wir in Gottes Ebenbild geschaffen sind, so dass wir in der Erkenntnis unseres Herrn und Erretters, Jesus Christus, wachsen können. Wir haben die Möglichkeit bekommen, in unserem Verständnis zu wachsen. Paulus hat ständig dafür gebetet, dass der Vater seinem Volk Einsicht und Offenbarung geben möge, SO DASS sie ein Leben leben können, das Gott würdig ist; ein Leben, das unserer Berufung würdig ist und dem Vater wohlgefällig ist und Jesus ein Erbe gibt.
Er gibt uns Einsicht und Verständnis, weil wir als seine Ebenbilder die Fähigkeit bekommen haben, freie, moralische Entscheidungen zu treffen. Er gibt uns Einsicht, damit wir die Dinge aus seiner Sicht sehen können und dann freiwillig unser eigenes Leben abgeben und uns in seine Arme werfen können, befreit von den Sorgen dieser Welt und dem Betrug des Reichtums, unserer Liebe zur Welt und uns selbst und unserem Bestehen darauf, das letzte Wort haben zu müssen. Er hat uns durch seine Gnade und Barmherzigkeit die Möglichkeit gegeben, ihn zu kennen, ihn zu erfahren und in Gemeinschaft mit ihm zu leben, ohne vom Müll dieser Welt kontrolliert zu werden. So passt das alles zusammen. Er zeigt uns einen neuen Weg, und er zeigt auch die Hindernisse und das Unkraut, die wir freiwillig durch Benutzung unseres eigenen Willens rausreißen können.
«Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.» Bete ihn an. Wir sind dazu berufen und freigestellt worden, ihn im Geist und in der Wahrheit anzubeten. Wenn der Geist Gottes in dir unterdrückt ist, bleiben nur noch leere Worte und ein gefühlsmäßiger Kick übrig. Wenn das Ganze nicht auf Wahrheit gegründet ist, ist es ein Betrug. Ihn im Geist und in der Wahrheit anzubeten bedeutet also, so zu leben wie Jesus lebte. Der Apostel Johannes sagte dies 60 Jahre später auf diese Weise: «Wer sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben, wie er gelebt hat.» Das ist die Möglichkeit, die er uns anbietet. Es ist mein Wunsch, dass wir dies gemeinsam erleben können.
Lieber Vater, wir bitten dich darum, uns zu helfen. Unsere Herzen sind sehr dankbar für die große Gnade, die du uns gezeigt hast. Wir waren tot in unseren Übertretungen und Sünden und ohne Hoffnung in dieser Welt. Wir waren alle unwissende, blinde Spötter, die im Unglauben und Aufruhr gegen dich lebten. Alles, was wir dir zu bieten hatten, war Dummheit. Und trotzdem hast du unsere Herzen berührt und uns offen gemacht, und dies ungeachtet unserer eigenen Fähigkeit und Willensstärke, und ungeachtet rein menschlicher Überzeugungsversuche in unserem Umfeld. Du, und nur du, hast deine Hand unseren Herzen entgegengestreckt und uns berührt, uns empfänglich gemacht, unsere harten Steinherzen in weiche Fleischherzen verwandelt und uns die Möglichkeit gegeben, dich zu sehen und zu kennen.
Und nun möchten wir noch mehr als nur einfach deine Errettung erleben. Wir möchten zu deinen Anbetern werden, dich lieben, uns aus der Welt herausrufen lassen, um für deine Ziele und Wünsche zu leben. Hilf uns, zu sehen, wie das alles Wirklichkeit werden kann. Vater, wir sind von keinem Gesetz gebunden. Wir sind nicht durch äußerliche Beurteilungen gebunden. Wir sind nicht durch die Meinung anderer oder einem System von Gesetzen gebunden. Wir stehen in einem Liebesbund und haben den Wunsch, dir die Liebe zu erweisen, die du uns zuerst erwiesen hast, als du uns aufweckt hast. Als wir noch tot waren in unseren Übertretungen und Sünden, hast du uns geliebt und dich selbst für uns geopfert. Eine größere Liebe als der, der sein Leben für seinen Freund gibt, kann niemand haben. Du hast dies für uns getan, und wir wollen dies für dich und einander tun. Wir möchten unser Leben verlieren und jede Anforderung, die wir an dieses Leben hatten. Wir möchten es in deine Hände legen, wo es absolut sicher ist und bis zur letzten Stunde bewahrt wird. Amen.