Disziplin zum Gebet

T.A. Sparks

14/1/2003

Die Größe der Himmlischen Vision

Die kleinen Schicksalsschläge der gegenwärtigen Zeit sind verachtenswert im Licht bestimmter Herrlichkeiten, die noch kommen werden. Wir sind zu einem Volk der Ewigkeit geschaffen worden; wir sind berufen, alle gegenwärtigen Probleme und Schwierigkeiten in ihrem größeren Zusammenhang zu sehen. Es mag stimmen, dass wir, wie Daniel, in eine Katastrophe verwickelt zu sein scheinen, dass auch für uns eine Schrift unterzeichnet wurde, die unsere Zukunft hoffnungslos erscheinen lässt. Die Vision, die wir haben, ist nicht persönlich, und auch unser Dienst ist kein persönlicher Dienst, so dürfen wir uns nie von dem überwältigen lassen, was nur uns persönlich betrifft. In Christus sind wir eng mit Gottes ewigem Vorsatz für die Größe seines Sohnes verbunden worden. Dies ist die Größe, die uns aus unserer eigenen, natürlichen Kleinlichkeit herausheben will.

Der erste Grund, weshalb Daniel imstande war, so ruhig weiterzufahren, als sei nichts geschehen, lag in der Größe seiner Vision. Wenn wir eine Vision haben, die sich weitgehend mit uns selbst beschäftigt, mit unseren Umständen und unserem Dienst, werden wir verwirrt oder verletzt, wenn die Dinge bei uns anfangen falsch zu laufen. Wir brauchen, nein, wir haben in der Tat, eine Vision von Gottes universellem und ewigem Vorsatz in seinem Sohn, und das allein wird uns davor retten, in der Stunde des geistlichen Konfliktes überwältigt zu werden.

Daniel schaute zurück, weit über seine eigene Zeit hinaus. Die offenen Fenster ermöglichten den Blick auf einen ursprünglichen Vorsatz Gottes, der seinen Ursprung lange vor seiner eigenen Generation hatte. Das Jerusalem, an das er sich erinnerte, war eine armselige Sache im Vergleich zu der wahren Herrlichkeit von Zion. Die meisten von uns haben die Neigung, mit Bedauern an den Dingen zu kleben, wie wir sie einmal gekannt haben, und wegen den vergangenen Tagen zu seufzen. Doch ist es vergeblich und vollkommen unangemessen, unsere Vision so zu limitieren. Wir wurden zu etwas viel Größerem als diesem berufen. Wir haben einen Teil im göttlichen Vorsatz, der in der Ewigkeit konzipiert und in Christus am Kreuz realisiert wurde. Wenn wir unser Herz nur auf das fixieren, was wir einmal gekannt und erfahren haben, auf den begrenzten Bereich unserer Vergangenheit, werden wir in Verwirrung geraten, wenn momentan alles falsch zu laufen scheint. Unsere natürliche Vision ist auf das Unmittelbare beschränkt, auf die gegenwärtigen Erfahrungen und auf die winzige Spanne unseres eigenen Lebens. Wir müssen von uns selbst gerettet werden, und das wird dadurch geschehen, dass wir geistliche Vision empfangen, was den weiten Bereich des göttlichen Vorsatzes in Christus betrifft. Wenn wir wie Daniel weit genug zurückblicken, werden wir aufrecht erhalten durch die Erinnerung an Gottes ursprüngliche Absichten.

Für den Mann mit Vision, liegt das wahre Motiv in der Zukunft. Er hatte die Gewissheit erhalten, dass es für Jerusalem noch eine Zukunft gab, eine Zukunft, die sogar noch herrlicher sein würde als die Vergangenheit. Er wusste, dass Gott sein Ziel verwirklichen würde. Es machte ihm darum wenig aus, wenn im Augenblick die ganze Wut der Hölle um ihn herum tobte; es bedeutete ihm sehr wenig, wenn Daniel von der Erde hinweggefegt werden sollte. Nichts konnte die Erfüllung des Ratschlusses Gottes verhindern. Was immer sonst noch passieren mochte, der Herr würde triumphierend auf sein Ziel zuschreiten. Mit dieser Überzeugung, und mit seinen offenen Fenstern in dieser Richtung, konnte Daniel es sich leisten, seine Feinde zu ignorieren.

Es gibt Situationen, in welcher Menschen, die unter großem Druck stehen, zu kapitulieren oder Kompromisse einzugehen, der Versuchung nur widerstehen können, wenn sie sich daran erinnern, dass ihre Sache viel größer ist als sie selbst. Sie können in Treue bewahrt bleiben durch die Erkenntnis, vorausgesetzt, sie verzweifeln nicht, dass die Sache, mit der sie verbunden sind, letztlich triumphieren wird trotz allem, was ihnen noch widerfahren mag.

Vielleicht war es so, dass er, weil er gelernt hatte, in den kleineren Angelegenheiten treu zu sein, so vollkommen in seiner übergroßen Prüfung triumphierte.

Für Daniel war es die Vision, die zählte, nicht sein persönliches Wohl. Und genau auf diesem Weg fand er seine eigene Befreiung. Der Mann, der der gottgeschenkten Vision treu bleibt, kann es sich leisten, die Frage nach seinem eigenen Schicksal in den Händen des Gebers dieser Vision zu lassen.

Dies ist also die Herausforderung, die an uns alle herantritt, der Ruf, der Vision treu zu bleiben. Daniel erinnert uns daran, wie wichtig es ist, dass ein einziger Mensch fest bleibt vor dem Herrn. Keiner von uns weiß, wie vielen göttlichen Vorsätzen es dienen kann, wenn wir ganz einfach treu sind. In einem gewissen Sinne kommt es überhaupt nicht auf uns an. Es ist nicht wichtig, die Löwengrube zu meiden, aus Schwierigkeiten gerettet zu werden, uns zu rechtfertigen oder für unsere Position zu kämpfen. Doch in einem anderen Sinne kommt es sehr darauf an, dass wir dem Herrn treu bleiben. Um das tun zu können, müssen wir die Größe der Sicht in Augen behalten.

Wir haben das Wesentliche der Geschichte Daniels versäumt, wenn wir uns mit Dingen oder Leuten beschäftigen, statt mit dem Herrn selbst. Das ist das zweite von Daniels Geheimnissen bezüglich des beständigen Lebens: Bei ihm überragte die Person des Herrn einfach alles.

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