Dein eigenes Öl
9/12/1995
Samstagnachmittag, 9. Dezember 1995
Eine Diskussion mit zwei Heiligen, die einen Ehebund miteinander schlossen und mit denen, die die Zeit mit ihnen teilten.
„Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen aber waren klug und fünf töricht. Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mitsamt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen! Da erwachten alle jene Jungfrauen und machten ihre Lampen bereit. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen! Aber die klugen antworteten und sprachen: Nein, es würde nicht reichen für uns und für euch. Geht doch vielmehr hin zu den Händlern und kauft für euch selbst! Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Danach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht! Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.” (Matthäus 25:1-13, SLT)
Wie ihr wisst, ist JESUS der Bräutigam in dieser Geschichte. Es gibt ein Lied über diese Geschichte, und eine Zeile in diesem Lied handelt davon, dass man bereit ist, dass der Vater sagt: „Heute ist dein Hochzeitstag gekommen“. Ich weiß nicht, ob in dem Lied die Jungfrauen erwähnt wurden, oder ob ich nur daran gedacht habe, aber es ist mir sehr aufgefallen, dass der Hauptgrund, eine Beziehung mit jemandem zu haben, der Hauptgrund, warum diese Gemeinde existiert ... ist sicherzustellen, dass es keine einzige Person in unserem Einflussbereich gibt, die kein Öl hat, ihr eigenes Öl, wenn der Bräutigam kommt. Das ist der Grund, warum wir hier sind. Wir sind nicht um der Unterhaltung willen hier. Und deshalb sind die Dinge manchmal schwierig, oder herausfordernd, oder schwer. Deshalb werden uns manchmal harte Dinge gesagt, und deshalb müssen wir anderen harte Dinge sagen. Diese Dinge passieren. Und warum? Beachtet den Kontext dieser Lehre in Matthäus 25. Da gibt es das Gleichnis der Schafe und den Böcken und das Gleichnis von den Talenten. Das sind sehr ernste Dinge, die Jesus immer und immer wieder sagt. Er sagt: „Bitte, ich flehe euch an. Seid bereit. Seid bereit“. Ein netter Mensch zu sein ist nicht gut genug. Es gab zehn Jungfrauen - nicht fünf Jungfrauen und fünf unmoralische Menschen. Es waren zehn Jungfrauen. Waren sie alle menschlich? Sicher, sie schliefen alle ein. Sie waren alle ganz normale Menschen. Aber der Unterschied war, dass fünf von ihnen bereit waren. Fünf waren vorbereitet. Sie hatten ihr eigenes Öl gelagert, und sie waren bereit. Sie hatten etwas für sich selbst, das sie für diesen Tag eingelagert hatten, während andere schlampig oder faul waren.
Unsere Hauptaufgabe untereinander, mit jedem, den wir kennen (ob es nun 300, 3.000 oder 300.000 in der Gemeinde sind, in die Jesus uns gesetzt hat), ist es, „dafür zu sorgen, Brüder, dass keiner von euch ein sündiges, ungläubiges Herz hat“ (Hebräer 3:12). Sorgt dafür, Brüder, dass jeder einzelne von euch Öl hat. Sorgt dafür, dass eure Lampe hell brennt, dass ihr euer eigenes Öl habt, und dass ihr Jesus mit einem wahren Leben in euch begegnen könnt - nicht nur mit einem guten Leben. In der Geschichte, die Jesus erzählte, reichte ein gutes Leben nicht aus. Das war in diesem Fall nicht genug. Vergewissert euch, dass es etwas Echtes gibt, etwas Greifbares, das Öl Gottes, das in uns und durch uns und aus uns heraus fließt - nicht nur Überlebende. Die „Überlebenden“ haben nicht überlebt. Sie haben es nicht überlebt. So aufrichtig sie auch waren, sie haben es nicht geschafft. Unsere Hauptaufgabe miteinander ist es, dafür zu sorgen, dass jeder Öl hat - dafür zu sorgen, dass niemand zu faul ist, das Öl zu sammeln und zu lagern, und dafür zu sorgen, dass niemand sein Öl aus Egoismus und Stolz oder aus Angst vorm Versagen vor Gott oder Menschen aufbrennt. Versichert euch, dass ihr euer ganzes Öl nicht wegen dummer, törichter, alberner, blöder, weltlicher Persönlichkeitsdinge und wegen der Tatsache, dass ihr Gottes Willen für euer Leben nicht wollt, verbrennt. Wenn du so lebst, bringt es dich dazu, zu kämpfen, kämpfen, gegen Gottes Willen zu kämpfen... oder, du willst dich nicht anderen Menschen hingeben, weil sie dich verletzen könnten oder ähnliches.
Wir wissen, wo die Kämpfe der anderen liegen. Ein Teil davon, eine Familie zu sein, ist, dass wir wissen, wo die Kämpfe liegen. Wir wissen, wo die Herausforderungen sind. Aber wir dürfen keine Angst davor haben, einander mutig gegenüberzutreten und zu sagen: „Du musst Öl haben. Du musst es haben! Ich werde dafür kämpfen, dass du Öl hast, damit es am Jüngsten Tag keine Überraschungen gibt“.
Was ist der Zweck einer Ehe? Es ist, jemandem in unmittelbarer Nähe zu helfen, einen ganzen LKW voll Öl zu haben. Das ist der Zweck. Die Ehe ist nicht zu unserer Unterhaltung. Sie existiert nicht, damit wir glücklich sein können, damit wir zufrieden sein können, damit all unsere Bedürfnisse erfüllt werden können. Was auch immer für Dinge uns in diesem Sinne begegnen, das ist wunderbar. Es ist ein Geschenk Gottes. Er liebt es, Seinen Kindern gute Geschenke zu machen. Aber das ist nicht der Zweck der Ehe. Der Grund, warum die Ehe existiert, der Grund, warum Gott dich souverän in diese Beziehung gebracht hat (ob diese Beziehung nun eine Ehe ist, eine andere Form einer tiefen Beziehung oder sogar eine Art flüchtige/oberflächliche Beziehung), ist, dass Er uns berufen hat, dafür zu sorgen, dass jeder Öl hat... und auf diese Weise füreinander zu kämpfen. Ich beauftrage euch im Namen Jesu, nicht zuzulassen, dass das Vergnügen miteinander euer vorrangiges Ziel ist. Sorgt vielmehr dafür, dass jeder von euch, jeder für sich, Öl hat. Sorgt dafür, dass ihr mit Leidenschaft bemüht seid, dass der andere dieses Öl hat, und für welche Kinder Gott euch gnädig sein möge, damit auch sie dieses Öl haben.
Helft euch auch gegenseitig, um anderen um euch herum zu helfen, dieses Öl zu haben, und beauftragt einander, auszugehen und euch zu vermehren und die Erde mit Öl zu füllen, damit Satan in Gottes Heiligem-Geist-Öl ertrinkt. Das ist der Ruf Gottes. Darum sind wir hier, und das ist die Zukunft, die ihr einander in der Ehe gelobt. Das ist die Zukunft, die wir einander in all den Beziehungen versprochen haben, die Gott uns gegeben hat. Dies ist nicht zu unserer Unterhaltung. Es ist nicht, damit wir glücklich sein können, oder damit wir dieses oder jenes genießen können. Wenn dieses Glück kommt, dann kommt es. Aber die Hauptfrage ist - werden wir uns gegenseitig helfen und nicht überrascht sein, wenn der Bräutigam zurückkommt? Werden wir uns gegenseitig helfen, viel, viel, viel Öl zu haben? Denn, wie Jesus deutlich gemacht hat, man kann an diesem Tag von niemand anderem borgen! Man kann sich nicht das Öl eines anderen leihen. Es muss dein eigenes sein. Es muss kommen, weil du dieses Öl entwickelt hast. Du hast dieses Leben in Jesus geboren, und es ist echt, und du hast dein Öl nicht durch eine andere egoistische Beschäftigung verbrannt.
Wenn du damit beschäftigt bist, eine Einstellung zu etwas zu haben, kannst du es fühlen, wie das Öl verbrennt? Kannst du es in deinem Herzen fühlen, wie es brennt, wegbrennt, wenn du ein Urteil über jemanden hast? Wenn du selbstsüchtig oder hinterlistig bist, kannst du es nicht fühlen, wie das Öl in dir selbst verbrennt? Ich schon. Wenn ich eine solche Einstellung habe, wenn ich Reaktionen habe, fühle ich, wie Gottes Heiliges Öl aufbrennt, und das bringt mein Herz in Panik... auf die richtige Art und Weise. Ich werde mein Öl für nichts verbrennen. Ich möchte bereit sein, wenn Er kommt. Ich habe meinen Teil an Fehlern gemacht, aber ich will bereit sein, wenn Er kommt.
Ich möchte diesen Punkt machen. Wenn der Vater sagt: „Sohn, dein Hochzeitstag ist gekommen“, wird es fünf Jungfrauen geben - nicht fünf Muslime, Buddhisten, Hindus - sondern fünf Menschen, die dort auf Jesus warten, die überrascht sein werden, weil sie kein eigenes Öl haben. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, Brüder und Schwestern, in den schönen Beziehungen, die Er uns gegeben hat und die Er euch jetzt und in der Zukunft gibt... dass jeder einen Überfluss an Öl hat, und dass wir uns gegenseitig helfen, anderen dabei zu helfen, das auch zu tun.