Offenbarung im Gegensatz zur Übernahme

19/10/2001

Generationen, die von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wachsen

Donnerstagmorgen, 19. Oktober 2000

(Ein Wohnzimmergespräch über einige Aspekte der Geschichte des Christentums, das wahrscheinlich den Status quo geradezu wund reibt und ärgert. Am besten gelesen und verstanden, indem man sich im Voraus entscheidet, die Saat zu genießen, anstatt Details zu bekämpfen. Versucht entspannt zu bleiben! :) Ignoriert den Stil, die Grammatik, kleine Details und ähnliches?

Es war nur eine Unterhaltung mit paar Leuten aus verschiedenen Staaten, die auch Gottes Herz für Sein Volk in ihren Lokalitäten begehren.)

Im Laufe der Geschichte können wir sehen, dass Gott einzelne Menschen gebraucht hat, um Seinem Volk zu verschiedenen Themen und verschiedenen Aspekten Seiner vollsten Absicht Verständnis zu geben. Genau wie Joschijas Leute die im Tempel vergrabenen Schriftrollen fanden und ernsthaft wollten, das in die Praxis umzusetzen, was schon immer da gewesen war, hat jede Generation einen weiteren Teil der Schriftrollen zutage gebracht. Gott hat langsam Wahrheiten wiederhergestellt, die seit Jahrhunderten verloren gegangen waren, so wie wir es ertragen konnten, und selbst dann zu Zeiten nicht ohne große Opposition. Und im Allgemeinen haben die Menschen die Er benutzt hat, denen ein großes Puzzlestück oder sogar ein Eckstück gegeben wurde, oft ein sehr verzerrtes Verständnis oder kein Verständnis für andere Aspekte von Gottes Wahrheit. Gewöhnlich tragen sie immer noch einen Großteil an Bagage („leere Tradition“), die ihnen von ihren Vorfahren überliefert wurde. Trotzdem haben sie uns einen großartigen Dienst erwiesen. Gott hat sie benutzt, um uns einige dringend benötigte Lichter zu bringen. Selbst durch sehr fehlerhafte Individuen, wie wir.

Charles Finney, zum Beispiel, hatte etwas Bagage. Nun, man könnte sagen, wegen seiner Bagage war Finney ein Prätendent und alles, was er tat, war eine Farce und alles, was er sagte, war lächerlich, weil es so viele Fehler gab. Ich würde das nicht tun, wenn ich du wäre! Auf der anderen Seite könnte man sagen, dass Jesus die Schriftrollen öffnet und wir auf dem bauen müssen, was Finney getan hat, nicht es diskreditieren. Auch sollten wir nicht Gottes Werk durch Finney als das letzte Wort zu jedem Thema betrachten. „Nun, wenn Finney 500.000 Menschen zu Christus gebracht hat und er nichts über die Kirche wusste (und er WUSSTE es bestimmt nicht!), dann gibt es nichts über die Kirche, das wir wissen brauchen. Offensichtlich war Finney von Gott berührt und er hat sich mit dem örtlichen Leib der Gläubigen nicht auseinandergesetzt, und was er zu seiner Zeit tat widersprach völlig der ganzen Bibel über das, was eine Kirche sein soll. Also können wir alles ignorieren, was er nicht über die Gemeinde gelehrt oder praktiziert hat, weil Gott durch ihn gearbeitet hat, also muss er recht gehabt haben. Das beweist, dass was die Bibel über die örtliche Versammlung als organischen, täglichen Ausdruck des Lebens Christi aussagt, nicht wirklich wichtig ist.“

Nun, Charles Grandison Finney mag in verschiedenen Bereichen völlig recht gehabt haben und in anderen völlig unrecht. Das ist nicht notwendigerweise das Produkt seiner fehlenden Beziehung zu Gott oder eines fehlerhaften Lebens. Es ist auch nicht das letzte Wort. Es ist einfach ein Baustein im Restaurierungsprozess - und wir müssen es als solches annehmen. Wenn er heute leben würde und das, was er tat (nur bei Versammlungen mit Klerikern und Laien reden, ohne einem Königreich von Priestern oder täglichem Leben und Sauerteig im gesamten Teig wegen diesem Mangel an Beziehung), DANN wäre es ein abscheuliches Verbrechen vor Gott und völlig unentschuldbar. Aber die Schriftrolle war noch nicht aufgerollt worden. Viele Dinge hat man noch nicht gesehen. Azusa Street war noch nicht auf der Karte, und Matthäus 28:18 ergab noch keinen Sinn.

Dasselbe gilt für Watchman Nee. Oh, was für tolle Einblicke in so viele Dinge! Was für einen gewaltigen Beitrag Nee für das Volk Gottes geleistet hat! Und doch schrieb er ein Buch, das, wie soll ich sagen, echt stinkt. :) Es ist total falsch. Es muss in den Mülleimer. Es ist schlimmer als durchschnittliches, verwässertes, fleischlich-konfessionelles Zeug. Er wusste fast nichts über einige Themen. Zu seiner Zeit bestand der Kontext des Gemeindelebens zum Teil daraus, dass eine heilige Person einmal in der Woche hinabstieg, um eine Gruppe von Menschen mit Stiften und Papieren zu unterrichten um dann wieder in die Wolken aufzusteigen (zurück in die Treppen des „Hauses“). Dann würde der Weise die nächste Woche eine weitere Botschaft von Gott bringen, zur selben Zeit, am selben Ort. In diesem Zusammenhang war das das beste Buch das er zu diesem Thema schreiben konnte. Hätte er in einer späteren Generation gelebt, in der die Schriftrolle ein wenig weiter geöffnet worden wäre, hätte er sich über dieses Buch geschämt. Er hätte es verbrannt, aber er hätte 90% seiner anderen Schriften behalten, weil diese wirklich von Gott stammten und Dinge waren, die Jesus in der Schriftrolle entfaltete.

Leider war der „Führer“ zu seiner Zeit „deeer Man“ und erlaubte es dies seinem Leben nicht, im täglichen Leben genauso rechenschaftspflichtig und zugänglich zu sein wie irgendein anderer Bruder. „Nennt keinen Mann Lehrer, Führer, Vater ... denn ihr seid ALLE BRÜDER!“ Zu der Zeit war es vielleicht alles, was vorhanden war. Was heute Gott gegenüber völlig respektlos und ungehorsam wäre, mag damals doch etwas in Ordnung gewesen sein. Jetzt ist es das nicht. Das „sprechende Haupt“, das für diese Konferenz oder jenes Seminar oder jenen „Dienst“ bezeichnet wird, (als „Redner“ oder „Autor“), ist nicht Gottes Weg und wird nie wieder etwas sein, das Gott übersieht. In vergangenen Zeiten hat Er unsere Unwissenheit übersehen. Es ist der Weg des Menschen, nicht Gottes Weg.

Dieses ganze Thema von „nur Jesus ist würdig, das Siegel zu brechen und die Schriftrolle zu öffnen“ fing an, mir einzuleuchten, als wir vor Jahren Neu-England verließen. Ich schrieb etwas mit dem Titel „Mission Possible“ (Mission Möglich). Im Grunde wurde es geschrieben, weil die Ältesten der Konfession, die ich verließ, sagten: „Wir verstehen, dass du in eine andere Stadt gehst und dass du das für Gott tun musst. Aber könntest du zumindest etwas von dem erfassen, was du siehst und was du machst und es für uns aufschreiben, damit wir auch davon Nutzen ziehen können?“

Also habe ich es in drei Teilen geschrieben. Etwa ein Jahr nach dem Umzug, nachdem die Schriftrolle in unserem Leben ein wenig weiter aufgerollt war, kam mir in den Sinn, dass der erste Teil Offenbarung war über das, was ein Christ ist und was Leitung ist (ganz anders als die heutigen lauwarmen modernen, unbiblischen kulturell-akzeptablen Definitionen und Praktiken). Teil 2 war eine Offenbarung darüber, was die Kirche sein soll (auch sehr verschieden von den heutigen lauwarmen modernen, unbiblischen kulturell-akzeptablen Definitionen und Praktiken). Aber, Teil 3 war bloße Übernahme, eine Anpassung, KEINE OFFENBARUNG. Ich wusste, dass diese Dinge wahr sind und ich wusste, welche Dinge nicht mehr wahr sein können, da sie der Lehre Jesu ungehorsam waren, aber ich wusste nicht, wie es praktisch AUSSEHEN SOLLTE. Vielleicht sieht es wie dies aus. Vielleicht sieht es wie das aus. Und ich dachte mir ein paar Sachen für Teil 3 aus, die zu der Zeit irgendwie zu den zwei Dingen passten, die Offenbarung waren. „Offensichtlich zeigt uns die Bibel deutlich, dass sich Gläubige in Häuser trafen, nicht in Gebäuden. Also werden wir uns in mehr und mehr ‚Hauskirchen’ aufteilen, wenn wir eine bestimmte Größe erreicht haben. Schließlich wäre das logisch und zielführend und würde gute Gruppendynamik, Partizipation und Beziehungen ermöglichen. Und ‚Evangelisation’ wird so auch passieren. Und Korachs Führungsstil, anstatt Bileams oder Kains. Und Ted Mack Amateur Stunde mit einem offenen Stil von Treffen, mit zeitlichen Beschränkungen beim Sprechen, und und und ... Und wie wäre es mit einem ‚Frauen-Tag’, bei dem nur Frauen Gott hören können und sprechen dürfen? Und jeden dritten Samstag ein Gebetsfrühstück? Und die Obdachlosen werden auf diese Weise ernährt werden. Bla bla bla.“ Ich übertreibe meine eigene Dummheit, aber wahrheitsgemäß war es völliger Unsinn.

Egal wie gut es gemeint war, es war falsch. Gute Ideen, aber KEINE Offenbarung, weder apostolisch fundiert. Es war eine Übernahme. Ich passte meine Sehnsucht nach geistlicher Wahrheit und Christi Leben im Leib Christi (eine gute Sache) an an den ismaelischen „gewöhnlichen logischen Weg“ (Gal. 4), mit „Weisheit von der Erde - Weisheit von unten“ (Jak. 3). Später wurde deutlich, dass zahlreiche Schriften klarstellen, dass es keine solche „Aufspaltung“ von Hauskirchen gab, als sie „eine bestimmte Größe erreichten“, selbst wenn es in Jerusalem 15.000 Menschen mit gemeinsamer Führung gab. Die „Übernahme“, die ich wegen ungenügender Offenbarung vorbringen musste - war wertlos. Den eigenen „gesunden Menschenverstand“ aufzunehmen, als ich mit leeren Händen dastand, über WIE man Gottes Angelegenheiten nachgehen sollte, war und ist immer eine solche Versuchung. Saulus hat das mit „dem Opfer“ getan - und hat alles verloren. Israel tat dies, indem sie sich ihrem gesunden Menschenverstand „anpassen“ wollten und nach praktischen administrativen Antworten suchten, indem sie einen König wünschten. Gottes Volk verwarf GOTT SELBST durch ihre großartigen Ideen, wie sie sich verwalten sollten - nach Gott selbst. Das ist ernstes Zeug!

Dasselbe geschah mit Abraham. Er hört von Gott, dass er der Vater vieler Nationen sein wird. Nun, er braucht Babys, um das zu tun. Er hat von Gott gehört. Dann hat seine Frau eine Idee und er denkt, es scheint zu passen; vielleicht ist das richtig. Und er bringt Ismael hervor. Er hatte wahre Offenbarung, aber dann benutzte er sein Anpassungsvermögen, um die Offenbarung zu vollbringen, weil er nicht wusste, wie er sie zustande bringen sollte. Es ergab für ihn keinen Sinn, also griff er nach der besten Idee, die er hatte. Er tat es aus reinem Gewissen. Dies war im engeren Sinne keine Sünde seinerseits. Aber es war eine Annäherung und keine Offenbarung.

Also bestand die Geschichte aus den Schriftrollen die aufrollen und dann Personen, die Offenbarung einer bestimmten Wahrheit bekamen, wie z.B. Jüngerschaft. Die Schriftrolle rollte ein wenig auf, und Simpson, Baxter, Mumford, Tomzak, Mahaney, Derrick Prince und all diese umarmten diese Wahrheit. Am Ende gibt es Kip McKean und Chuck Lucas, die eine ganze Theologie darauf gebaut haben. Diese Leute sagten: „Das ist großartig, das ist wahr. Gehorcht dem. Lehrt sie alles zu befolgen was ich befehle, und nicht, lehrt sie alles was ich ihnen unterrichtet habe. Es ist keine Bibelklasse. Lehrt sie alles zu befolgen, was ich geboten habe. Das ist Jüngerschaft. Das ist Training. Das ist persönlich. ‚Du wirst diesem gehorchen’, nicht, ‚Du solltest dies wissen.’ Das ist eine ganz andere Art, Kirche zu haben. Stimmt. Es war schon immer in der Schrift. Hier sind 38.000 andere Schriften, die dasselbe sagen. Warum haben wir das vorher nicht gesehen?“ Das war Offenbarung. Die Übernahme bestand hieraus: „Ich weiß. Ich bin geistlicher als du, also werde ich dich zum gehorchen bringen. Und du bist geistlicher als sie es sind, also bringst du sie zum gehorchen.“ Sie begannen Pyramidensysteme zu entwickeln, mit bestimmten Menschen die anderen Menschen und Systemen zugeteilt waren, um zu erreichen, was offenbart worden war. Es war eine Übernahme einer Offenbarung, und es endete damit, dass es überall fettige Fingerabdrücke vom Menschen hatte. Es war legalistischer Quatsch und alles wurde verdreht.

Wir müssen zurückgehen und die Offenbarung extrahieren, ohne das Fleisch aufzunehmen mit irgendeiner Art von Programm oder einer bequemen, gut verwalteten, kalenderten, glatten Art, um es zum Laufen zu bringen. Wir müssen die Wahrheiten herausfinden die diese Leute entdeckt haben und sie ergreifen, während wir Gott bitten, uns zu helfen, die ismaelischen Erfindungen, die aus guten Absichten hinzugefügt wurden, zu entfernen.

Frage: Wir sehen deutlich, dass Gott vorhat, dass wir als Priestertum der Gläubigen tätig sind und einander täglich ermutigen. Jeder nutzt jede die Gabe die er hat, um den Rest des Körpers in Liebe aufzubauen und nicht mehr in der Torheit eines Klerus/Laien-Systems. Aber diese Wahrheit ist erst kürzlich unverschleiert geworden. War Watchman Nee oder Charles Finney in Sünde, als er diese Wahrheiten verletzte, die schon immer ein Teil von Gottes Herz waren? Waren diese Wahrheiten nicht genauso wahr wie jetzt? Hat Nee etwas nicht sehen können, weil er wegen etwas, an dem er festhielt, nicht sehen wollte, oder hat Jesus ihn daran gehindert zu sehen, wegen Seiner Souveränen Zeitsteuerung? „Dies ist eine Wahrheit, von der ich möchte, dass du sie jetzt erkennst.“ Dann, zehn Jahre später, „Hier ist eine andere Wahrheit.“

Jesus hat gesagt: „Niemand kommt zum Vater, wenn der Geist ihn nicht anzieht.“ Damit die Glühbirne aufblitzen kann, muss der Geist seine Arbeit tun. Alle Wahrheit existiert bereits, aber der Geist bringt sie in Erinnerung. Der Geist wird euch alles beibringen, was ich euch beigebracht habe. Also geht es im Grunde dahin zurück, dass wir nicht in der Lage sind, uns geistlichen Dingen zu nähern, als ob es Infinitesimalkalkül wäre. „Wenn ich mehr arbeite und lerne, werde ich es verstehen. Wenn ich es erlerne, werde ich es wissen. Wenn ich es weiß, werde ich es anwenden. Jetzt habe ich es.“ Aber das Geistige Reich ist nicht so.

Jesus hat gesagt: „Niemand kommt zum Vater, wenn Ich ihn nicht anziehe.“ „Ich preise dich, Vater, weil du diese Dinge vor Weisen und Gelehrten verborgen hast und sie kleinen Kindern offenbart hast.“ Mit anderen Worten, es ist möglich, geistliche Wahrheit direkt vor sich zu haben und nicht in der Lage zu sein, sie zu sehen. Und der Grund, warum Gott das getan hat, ist das Königreichsprinzip Nr. 1: „... damit sich niemand rühme“ (Eph. 2:9). Mit anderen Worten, der Mensch ist unfähig, ungeachtet seiner Anstrengung, seiner Aufrichtigkeit, seiner Hingabe an Gott, seines Intellekts, seiner Studiengewohnheiten, um wirklich Wahrheit zu verstehen – Offenbarung, die Glühbirne die aufleuchtet - abgesehen vom Geist Gottes, der ihn dessen bewusst macht. Man kann sie lesen, studieren, sicher sein dass man Recht hat, und sich doch völlig irren. „Du, Vater, hast dies vor den Stolzen versteckt und sie kleinen Kindern offenbart.“ Den Schriftexperten seiner Zeit sagte Jesus: „Ihr irrt euch, weil ihr die Schriften nicht kennt.“ Sie aßen, schliefen und atmeten die Schrift, aber sie waren dem gegenüber blind, was diese Schriften die Macht hatten zu offenbaren. Sie „konnten die Stimme der Propheten nicht hören, die jeden Sabbat gelesen wurde.“ Die Wahrheiten Gottes, so gut sie auch studiert werden, „sind den unGeistlichen Torheit. Sie können sie NICHT verstehen.“ Ein lebenslanges Studium kann keine geistliche Offenbarung hervorbringen. Du kannst nicht hart genug studieren, um in den geistlichen Bereich hinzugelangen. Im akademischen Bereich kann man es mit genug Intellekt tun. Einige Konfessionen nähern sich dem Christentum wie einem intellektuellen Bestreben. Man studiert fleißig; man benutzt wissenschaftliche Methodik, um Wahrheit zu ermitteln; Ältestenschaft, kirchliche Organisation, die Ordnung der Anbetung, die fünf Schritte der Erlösung. Man nähert sich dem Ganzen mit einer wissenschaftlichen Methode. Wenn/dann Aussagen. Man analysiert alles und dann hat man Wahrheit. Man erledigt die Wahrheit. Leite es von der Bibel ab und mach von dort weiter.

Die Schrift ist jedoch sehr klar. Jesu Lehre ist sehr klar, dass der einzige Weg, wie wir wirklich Wahrheit verstehen und Dinge sehen können, von Gott selbst kommt. Wahrheiten können uns verborgen bleiben oder uns von Gott allein offenbart werden. Dies entfernt Intellekt und mentale Gymnastik ganz aus der Gleichung als Mittel zum Verständnis. Die Worte Gottes sind „SAAT“, nach Jesus, Petrus und Paulus. Sie sollen gepflanzt und nicht auseinandergenommen werden. Sie zu sezieren TÖTET das Leben des Samens, es gibt einem keine Macht über sie. Man muss trotzdem intensiv studieren und „mit größter Sorgfalt forschen“, wie es in 1. Petrus 1, 10-11 heißt, um herauszufinden, worauf der Geist Gottes hinweist. Es gibt also diesen übernatürlichen Aspekt, der Demut, Gebet, Fasten und Gottes Güte erfordert - damit sich niemand rühme. Niemand könnte sich dann jemals rühmen. „Ich weiß diese Dinge, weil ich schlauer bin, härter studiere, mehr bete. Ich habe ein größeres Wissen erlangt, weil...“ Gott wird das nicht zulassen. Es gibt also einen übernatürlichen Aspekt, ob man sehen oder nicht sehen, verstehen oder nicht verstehen kann. Dort werden die Schriftrollen entfaltet.

Mit 1. Mose 2 angefangen kann man einzelne Teile des Puzzles sehen, die der Menschheit offenbart werden. Adam prophezeit, dass die Schlange auf die Ferse schlägt, ihr Kopf zerdrückt wird und dass ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen wird. Und was sind ein Vater und eine Mutter? Adam hatte keins von beiden. Wenn wir ab 3. Mose diese prophetischen Dinge durch das Alte Testament verfolgen, bekommen wir Einblicke in die Schriftrolle, aber es ist immer noch ein Rätsel. Und wir brauchen, wie Daniel ihn identifiziert hat, den „Offenbarer der Mysterien“. In Jesaja: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Regierung wird auf seinen Schultern ruhen. Und er wird Wunderbarer Ratgeber, mächtiger Gott, ewiger Vater, Fürst des Friedens genannt werden.“ Ein Kind ist uns gegeben. Doch Er ist der ewige Vater. Wie kann das sein? Der Sohn ist uns gegeben. Doch Er ist auch der Ewige Vater. Er ist ein Baby, und doch ist Er gleichzeitig ein Vater. Das war eine neue Offenbarung. Sie verstanden nicht, was das bedeutet. Die Schriftrollen öffneten sich einen Spalt weiter und lieferten einen weiteren Hinweis im Mysterium der Zeitalter. Viele Jahrhunderte zuvor hatten sie die Offenbarung in 1. Mose 3 erhalten. Damit hatten sie lange Zeit gearbeitet. Jetzt haben sie die Fähigkeit zu entdecken, dass der Messias ein Vater und ein Baby ist. „Wow, was ist das? Das ist seltsam. Wir hatten davon keine Ahnung.“

Dies ist der Prozess gewesen. Die Schriftrolle wird langsam entrollt, so wie der Vater es für angebracht gehalten hat, uns Gnade zu geben. Und mit der Erfindung der Druckmaschine und all den Werkzeugen, die wir zum Verständnis von Sprachen haben, hat sich das Entdeckungstempo beschleunigt, zumindest intellektuell. Aber das Potential für Offenbarung, das jetzt existiert, hat in diesem Jahrhundert dramatisch zugenommen.

Ich kann mich an etwas erinnern, was mir ein paar Monaten nachdem ich Christ wurde passiert war. Ich saß irgendwo auf einer Kirchenbank und las in Epheser 3:10, wo steht: „Seine Absicht ist, dass die vielfältige Weisheit Gottes den Herrschern und Autoritäten in den himmlischen Reichen jetzt durch die Kirche bekannt gemacht werden sollte.“ Ich erinnere mich, dass ich diesen Vers aufgeregt gelb hervorgehoben habe und mich zu jemandem hinübergelehnt habe und gesagt habe: „Kannst du das glauben? Das ist außerordentlich!“ Und sie hat gesagt:“ Was bedeutet das?“ Und ich habe gesagt: „Ich weiß es nicht.“

Und ich wusste damals nicht, was es bedeutete. Aber zu dem Zeitpunkt fiel mir auf: „Das ist unglaublich! Das ist unglaublich!! Das ist riesig!!! Das wird alles ändern!!!!“ Aber ich wusste nicht genau warum oder wie oder ähnliches. Es war nur eine Glühbirne, die durch Gottes Gnade aufleuchtete. Er entrollte die Schriftrolle ein kleines bisschen, gab mir einen Blick und rollte sie dann wieder zusammen. Nur um mich aufzureizen. Es waren wahrscheinlich vier oder fünf Jahre, bevor ich wirklich verstand, was das bedeutete. Aber es hat bei mir funktioniert. Selten verging ein Tag in diesen vier oder fünf Jahren, in denen ich Gott nicht fragte, was das bedeutete - wo ich nicht ein wenig auf dem Teppich rollte und versuchte herauszufinden, was das bedeutete. Wie wird das aussehen? Ich konnte die Schrift sehen. Ich könnte das Griechische analysieren (was ich oft gemacht habe, aber ich habe es immer noch nicht verstanden). Was bedeutet das? Wie sieht es aus? Was soll ich dafür tun? Es war mir ein Rätsel. Es war dabei mich auf gewisse Weise zu zerstören.

Aber so macht Gott es. Er öffnet Dinge. Jemand, irgendwo, irgendwann, sah, „Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch befohlen habe.“ Und diese Person sagte: „Wir haben das nicht getan. Wir haben diese Schriftstelle seit 1900 Jahren gelesen und wir haben sie immer folgenderweise gelesen: ‚Bringt ihnen alles bei, was ich euch beigebracht habe.’ Nur das haben unsere Augen gesehen, als wir diese Schriftstelle gelesen haben. Aber das hat da nie gestanden. Da stand: ‚Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich befehle’, nicht: ‚Unterrichtet, was ich lehrte.’ Warum haben wir das nicht vorher schon gesehen?“ Und hier fängt dann das Problem an. „Okay, was sollen wir jetzt tun?“ Wo ist Hagar? „Ich weiß. Wir werden Partner zuweisen und jetzt werden wir das zum ersten Mal befolgen. Halleluja. Jeder wird diesem gehorchen. Wir werden ein ganzes System einrichten, so dass jedem ein Partner zugewiesen wird, sobald sie Mitglied werden. Und jetzt wird jeder der Schrift gehorchen. Wir haben es endlich geschafft. Okay. Auf zum nächsten!“ Ismael wird geboren. Aus guten Absichten.

Beachtet, dass wir diese Schriftstelle schon immer gelesen hatten, und doch hat niemand wirklich gesehen, was sie ausgesagt hat. Zu einem bestimmten Zeitpunkt in der jüngeren Geschichte war dies eine große Offenbarung (obwohl viele es immer noch nicht gesehen haben)! Es war ein übernatürliches Geschehen. Und wir müssen es als solches erkennen und unsere schmuddeligen Hände nicht überall herumgreifen lassen und daraus ein Programm machen. Vergessen wir nie, was Watchman Nee oder Charles Finney oder wer auch immer uns sonst noch gebracht hat. Lasst uns diese Offenbarungen in unser Leben einpfropfen. Lasst uns ihre Puzzleteile nicht wegen ismaelischen Missbräuchen ablehnen. Vergessen wir den Ismael-Teil, aber vergessen wir nicht Gottes Teil dieser Sache. „Testet alles. Haltet an dem Guten fest“ (1. Thess. 5:21).

Wenn Watchman Nee in dieser Generation leben würde, würde er wahrscheinlich all die gleichen Dinge lehren, die er lehrte. Aber er würde es als Bruder unter Brüdern tun, statt als ein heiliger Mann, der ankommt, um seine Rede zu halten und dann zurück in sein Zimmer geht, um zu meditieren. Er wäre nur ein Bruder unter Brüdern. Zu seiner Zeit wurde er wahrscheinlich all den Dingen gerecht, die er sehen konnte. Er tat sein Bestes. Was er für uns getan hat, muss umarmt werden. Wir müssen darauf bauen. Wenn du auf etwas in seiner Lehre stößt, das nicht stimmt, kannst du es einfach erkennen und dir sagen, dass „die Schriftrolle noch nicht weit genug aufgerollt wurde.“ A.W. Tozer sagte erstaunliche Dinge. Charles Spurgeon, eindrucksvolle Sachen. Aber sie taten es mitten in einem lächerlich unbiblischen konfessionellen System. Sie warfen Feuerbomben in das konfessionelle System, ließen aber dann den Kollekten-Korb rumgeben und nahmen ihr Geld an, als ob sie dazu gehörten. So heuchlerisch das heute sein würde, taten sie das Beste, was sie konnten (soweit wir wissen) mit dem, was ihnen zu ihrer Zeit gegeben worden war.

Eine klassische Illustration ist John Wesleys Vater. Er war ein guter Mann, aber einige Mitglieder seiner eigenen Gemeinde brannten sein Haus nieder. Der Vorfall hatte fast den jungen John getötet. Er musste aus einem Fenster geworfen werden, um sein Leben zu retten. Sie brannten sein Haus mit seiner Familie nieder, weil sie seine Predigten nicht mochten. Das war an einem Samstag. Am Sonntag stieg er auf seine Kanzel und „predigte“ seine „Predigt“, als sei nichts geschehen. Dies wurde als die unglaublichste Tat geistlicher Reife angesehen, die man sich in tausend Leben vorstellen kann. Was für ein Mann Gottes! Nun, du und ich würden das heute lesen und sagen: „Er war dumm und ungehorsam.“ Er hatte eine Gruppe mörderischer Menschen vor sich sitzen, „Sauerteig im Teig“, der von Gott VERBOTEN wird, und er gab scheinheilig eine „Predigt“, anstatt sie auf den Hof zu bitten und zu fragen: „Warum habt ihr mein Haus niedergebrannt?“ Ein reifer Gläubiger wird sich nicht rächen oder ihre Häuser niederbrennen, sondern es Gott anbieten. Es ist jedoch nicht „Reife“, sondern Heuchelei und Ungehorsam, nicht mit ihnen darüber zu reden, und dann zwei oder drei mitzubringen, und dann der Kirche eine Angelegenheit von reueloser Sünde vorzulegen. JESUS hat ge​​sagt dass wir es TUN SOLLEN. Es ist keine Reife, weiterzumachen als ob nichts passiert wäre. Gott hat gesagt: „Ermahnt einander täglich.“ Gott hat gesagt: „Wenn jemand sündigt, geh zu ihm und ihm allein. Wenn er dich nicht hören will, bring ein oder zwei Zeugen mit.“ Er war Jesus gegenüber ungehorsam. Aber zu der Zeit galt es als geistlich reif, weil er - mit noch schwelendem Anzug – „predigen konnte“, als ob nichts passiert war.

(Zu dieser Zeit gab es wenig oder gar keine Offenbarung des Wesens der Kirche. Überprüft das Lesematerial aus der Zeit. NIEMAND verstand, was die Kirche sein sollte, als ein Leib der Gläubigen, „zusammengefügt und miteinander verbunden“, „wie ein Mann strebend für den Glauben“, „einer des anderen Lasten tragend“, „einander die Sünden bekennend“, Lebens-schenkende, die Hölle-zerstörende, organische, tägliche Einheit. Niemand verstand die Kirche in jener Zeit. Es war etwas, an dem man teilnahm und es besuchte. Wir wissen, dass das absurd ist, aber sie wussten es nicht.)

Die „Mitglieder“ waren wahrscheinlich nicht einmal Christen, wenn sie versuchten, eine Familie zu töten, während sie schliefen. Höchst wahrscheinlich waren sie nicht gerettet. Dennoch „predigte“ er eine „Predigt“ an diese Menschen, als ob sie gerettet wären, wenn sie es wahrscheinlich nicht waren. Seine ganze Grundauffassung von Kirche war falsch, aber in seinem Kontext tat er wahrscheinlich das Beste, was er konnte. Es wäre totale Heuchelei, heute das gleiche zu tun. Wir wissen es jetzt besser. Wir haben größere Offenbarung.

Also, wir schauen zurück und sehen all diese tollen Dinge, die verschiedene Männer entdeckt haben. Und doch hatten sie auch große blinde Flecken, Dinge, die sie einfach nicht sehen konnten. Aber was diese Leute beigetragen haben, ist immer noch unglaublich und sie sind zweifellos unschuldig für die große Mehrheit der Dinge, die sie nicht wussten. Sie haben ihr Bestes gegeben. Wir sind alle ähnlichen Situationen in unserem eigenen Wachstum begegnet. Wir schauen jetzt zurück und sagen: „Ich kann es kaum GLAUBEN, dass ich dies früher dachte oder jenes getan habe!“ Für mich war meine Erfahrung mit diesem Vers in Epheser 3:10 so. Ich las ihn, ich wusste, dass er wichtig war, und doch verstand ich nicht, was er bedeutete. Die Glühbirne ging an, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich damit vorgehen sollte. Also liest man dasselbe immer wieder und eines Tages zum 40.000sten Mal sagt man: „Der ‚Große Auftrag’ besteht nicht daraus, den Menschen beizubringen, was Jesus gelehrt hat. Das steht da nicht.“ Oder (im Gleichnis von Weizen und Unkraut, in Matthäus 13): „Wow, der Acker ist die Welt, nicht die Kirche. Das steht, dass es Unkraut in der Welt gibt, nicht in der Kirche! 1. Korinther 5 und Matthäus 18 und 2. Korinther 6:14-7:1 und alle anderen Verse ergeben Sinn!“ Meine Augen sahen es immer anders. Jetzt hat Gott die Glühbirne aufleuchten lassen und ich kann jetzt sehen, was es wirklich bedeutet. Das haben wir alle schon erlebt.

Meine Perspektive wäre, zu erkennen, dass diese Männer wahrscheinlich das Beste gemacht haben, aus dem was sie sehen konnten, und so viel wie möglich von ihnen zu entziehen und weiter darauf zu bauen. Wenn du zufällig eins von zwanzig Büchern liest, das Nee geschrieben hat und das sich als Ramsch entpuppt, dann leg es einfach beiseite. Es ist wahrscheinlich eher eine Übernahme als eine Offenbarung. Jede Generation hatte Offenbarung und Übernahmen/Anpassungen. Ergreift die Offenbarung, lernt, die rein menschliche Übernahme in eurem eigenen Leben zu korrigieren und helft denen in eurer Umgebung. Verurteilt diese Männer der Vergangenheit nicht für das, was sie nicht wussten. Baut weiter auf der Offenbarung die sie erhalten und an uns weitergegeben haben. „Testet alles. Haltet am Guten fest.“ Hört nicht auf zu bauen. Seid treu mit dem, was wir geerbt haben, und wendet euch nicht an Hagar, um Hilfe zu bekommen, um die Offenbarung, die wir empfangen, „praktisch“ zu sein lassen. Wartet auf Gott für das Echte!

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